62 resultados para Herrlichkeit Gottes
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Der Band eröffnet die neue Reihe des Mediävistenverbandes, in der interdisziplinäre Studien aus dem Bereich der Mittelalterforschung veröffentlicht werden. Er dokumentiert ausgewählte Beiträge des 14. Symposiums des Verbandes, das vom 27. bis 31. März 2011 in Jena stattfand. Im Zentrum stehen die mehr oder weniger expliziten Verhältnisbestimmungen des Menschen zu Gott, von denen die monotheistische mittelalterliche Welt in all ihren Bereichen geprägt ist, im Christentum ebenso wie in Islam und Judentum. Dabei geht es um die Wechselbeziehungen zwischen Gott und Mensch, Gottesbild und Menschenbild, Schöpfer und Kreatur sowie göttlicher und menschlicher Schöpfung beziehungsweise Schöpferkraft. Beiträge aus Literatur-, Musik- und Kunstwissenschaft reflektieren unterschiedliche Formen der Kommunikation zwischen Mensch und Gott, historische Hinführungen zur Geschichte von Konzepten und Vorstellungen sind ebenso vertreten wie klassische theologische oder philosophische Studien. So erscheinen die Formen und Inhalte der Interaktion zwischen Gott und Mensch im Mittealter in all ihrer Fülle.
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Nach Gott tasten ist die Grundbewegung, die die drei in diesem Band versammelten Vorlesungen verknüpft und für die Paul Klees «Engel, noch tastend» zum hermeneutischen Leitbild wird. Torsten Meireis, inspiriert durch Karl Barth, reflektiert inmitten religiöser und weltanschaulicher Pluralität ein moralisches Verhalten, das dem Handeln des in Jesus Christus offenbaren Gottes entspricht. Wegweisend wird ihm dabei ein dreifacher Begriff des Guten: unverfügbares, intendiertes und realisiertes Gutes. Um angesichts des Sinnverlustes religiöser Rede dennoch nicht von Gott zu schweigen, plädiert Andreas Krebs, angeregt durch Ludwig Wittgensteins Spätphilosophie, für ein «halbes Sagen, halbes Verstehen», das sich in der Nähe zur Sprache der Poesie weiss – eine Gottesrede, die sich ihrer selbst nicht mehr sicher ist und gerade so Gott Gewicht zu geben sucht. Als Baustein einer um den Eigennamen kreisenden Eschatologie entwirft Magdalene L. Frettlöh die Hoffnung auf eine als neuschöpferischen göttlichen Namensruf an die Toten verstandene Auferweckung. Diese schliesst Rettung wie Verwandlung des irdischen Lebens ein.
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ln seinen letzten Lebensjahren gab Jacques Bongars (1554-1612) unter dem Titel Gesta Dei per Francos (Gottes Taten durch die Franken) eine zweibändige Sammlung von mittelalterlichen Texten zu den Kreuzzügen heraus, die 1611 im Verlagshaus Wechel in Hanau erschien. Er stellte in seinem Quellenwerk gegen zwanzig Texte verschiedenster Autoren zusammen, von denen viele zum ersten Mal überhaupt gedruckt wurden. Der zweite Band enthält ausschliesslich die Geschichte der Kreuzzüge des Venezianers Marino Sanudo d. Ä. (ca. 1270-ca. 1343). Diese Schrift mit dem Titel Liber secretorum fidelium crucis ist wissenschaftsgeschichtlich bedeutend aufgrund der darin enthaltenen Karten: einer Weltkarte, einer Karte von Ägypten (bzw. des östlichen Mittelmeeres und des Roten Meeres), einer Karte des Heiligen Landes sowie der Stadtpläne von Akkon und Jerusalem.
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Das Konzept des „Glaubens“ ist eine zentrale Grundlage von Polanyis Wissenschaftstheorie, und schon früh hat er sich explizit mit dem Verhältnis von Religion und Wissenschaft beschäftigt. Entsprechend wohlwollend ist seine Philosophie im Gespräch von Theologie und Naturwissenschaften aufgenommen worden. Seine deutschsprachige Rezeption blieb dabei bislang recht spärlich, während er in dem angelsächsischen Gespräch der Wissenschaften früh reiche Wirkung entfaltet und nahezu paradigmatische Bedeutung gewonnen hat. Die 2005 erschienene umfangreiche Polanyibiographie von William T. Scott und Martin X. Moleski, S.J. informiert auch über die Facetten von Polanyis eigenen Glauben. Sie stellt damit eine wesentliche Interpretationshilfe da, wie man eine Streitfrage der angelsächsischen Polanyi-Rezeption betreffs der Realität des Gegenstandes der Religion in seiner Philosophie beurteilen kann. Es ist davon auszugehen, dass er mit Tillich den Existenzbegriff in seiner Anwendung auf Gott abgelehnt hat und die Gelwick/Torrance-Prosch-Debatte, die um die Frage der unabhängigen Existenz Gottes in Polanyis Denken kreist, deswegen mehr oder weniger sinnlos ist.