277 resultados para Christliche Archäologie
Resumo:
Die europäischen Alpen sind in den Hochlagen trotz einem immensen Rückgang in den letzten Jahrzehnten immer noch stark vergletschert. Früher dachte man, dass die alpine Zone über rund 2000 m über Meer vom prähistorischen Menschen nicht begangen wurde. 1991 zeigte die Entdeckung des Mannes aus dem Eis beim Tisenjoch („Ötzi“) in über 3000 m Höhe, dass schon im Neolithikum Vorstösse bis in die vergletscherten Gebiete der Alpen stattgefunden haben. Die ältesten Spuren am Schnidejoch, einem Pass in den Berner Alpen der Schweiz, reichen bis in die Zeit zwischen 4800 und 4500 v.Chr. zurück. Der Pass wurde auch in der Frühen Bronzezeit benutzt, wie zahlreiche Objekte aus der Zeit zwischen etwa 2200 und 1600 v.Chr. belegen. Frühbronzezeitliche Funde liegen auch vom Lötschenpass, einem zweiten Passübergang in den Berner Alpen vor. Nördlich dieser Übergänge befinden sich die bekannten frühbronzezeitlichen Gräber des Berner Oberlandes (Region des unteren Thunersees), südlich davon stammen zahlreiche frühbronzezeitliche Funde aus Gräbern und Nekropolen im Rhonetal. Dank der Erhaltung von organischem Material bieten die Eisfundstellen wertvolle Einblicke zur Frequentierung der Hochalpen. Neben Bohlenwegen, Strassen und Brücken bilden Pässe wichtige Elemente des prähistorischen terrestrischen Transportsystems.
Resumo:
Wissenschaftliche Projekte gelten heute als besonders erfolgversprechend, wenn sich verschiedene Disziplinen zusammenschließen, um offene Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Interdisziplinarität ist in der archäologischen Forschung des 21. Jahrhunderts fest verankert und insbesondere die prähistorische Archäologie erarbeitet heute zahlreiche Erkenntnisse im Verbund mit verschiedenen Naturwissenschaften. Seit 2015 erforschen je drei archäologische und paläoökologische Arbeitsgruppen eine Pfahlbauregion und ihr Hinterland mit neuen Methoden und Forschungsansätzen. Ausgangspunkt sind jeweils Kleinseen im schweizerischen Mittelland (Burgäschisee), im westlichen Allgäu (Seen und Moore um den Schleinsee und Degersee) und im Salzburger Land (Seengruppe um den Mondsee). Beteiligt sind die Universitäten Bern, Wien, Innsbruck und Basel sowie das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit insgesamt rund 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Es handelt sich um das erste länderübergreifende Forschungsprojekt seit Anerkennung der Pfahlbauten des Alpenraums als UNESCO Welterbe im Jahr 2011 und es erfüllt eine der Kernforderungen dieser Auszeichnung – internationale Zusammenarbeit und Austausch von Wissen und Methoden.