The Five Senses in Medieval and Early Modern England

Edited by Annette Kern-Stähler, Beatrix Busse, and Wietse de Boer The essays collected in The Five Senses in Medieval and Early Modern England examine the interrelationships between sense perception and secular and Christian cultures in England from the medieval into the early modern periods. They address canonical texts and writers in the fields of poetry, drama, homiletics, martyrology and early scientific writing, and they espouse methods associated with the fields of corpus linguistics, disability studies, translation studies, art history and archaeology, as well as approaches derived from traditional literary studies. Together, these papers constitute a major contribution to the growing field of sensorial research that will be of interest to historians of perception and cognition as well as to historians with more generalist interests in medieval and early modern England.

"A Room of One's Own": Reale und mentale Innenräume weiblicher Selbstbestimmung im spätmittelalterlichen England

Frauen werden im englischen Spätmittelalter auf den Innenraum von Haus und Kirche verwiesen. Wie sie diese Räume nutzten und kreativ (um-)gestalteten und auf welche Weise es ihnen gelang, reale Räume mental zu transgredieren und durch mentale Innenräume auszuwechseln, zeigt diese Arbeit. Dabei wird Raum - in Anlehnung an Giddens’ Theory of Structuration und den poststrukturalistischen Ansatz der Archäologie - als sowohl wirkmächtig als auch verschieden interpretierbar und transformierbar verstanden. Der Rückzug in den mentalen Innenraum führte im Extremfall dazu, daß neben der realen eine zweite Existenz aufgebaut wurde. Beide Existenzweisen konnten, wie insbesondere an den Biographien von Margaret Beaufort sowie Cicely und Margaret von York ablesbar ist, problemlos nebeneinander bestehen oder - wie am Beispiel von Margery Kempe gezeigt wird - so unvereinbar miteinander sein, daß gesellschaftliche Sanktionen die Folge waren.