478 resultados para Schweizerisches Landesmuseum
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Die wissenschaftliche Erforschung der Pfahlbauten des Alpenraums bietet erstaunliche Einblicke in unterschiedliche Kulturen und Siedlungsformen. Es erschließen sich soziale und ökonomische Aspekte prähistorischer Siedlungsgemeinschaften und der Austausch zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Durch naturwissenschaftliche Datierungsmethoden und eingehende Analyse des Fundmaterials wissen wir heute bereits viel über die zeitliche Dimension der Siedlungen und über ihre kulturelle Vielfalt. Die ältesten Pfahlbauten befinden sich im Mittelmeerraum. Sie reichen dort bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. zurück und wurden in den Seen Mazedoniens und Albaniens, in Mittelitalien und Katalonien entdeckt. Ihre systematische Erforschung hat erst in jüngster Zeit begonnen. Nirgends gibt es jedoch so viele Pfahlbaufundstätten wie in den Seen rund um die Alpen, wo bereits ca. 1000 Siedlungsareale bekannt sind. Hier hatten sich Siedlungsgemeinschaften über viele Generationen hinweg darauf spezialisiert, im Grenzraum zwischen Wasser und Land ihre Behausungen aufzubauen. Lange war es unter Forschern umstritten, ob es überhaupt pfahlgetragene Siedlungen in unseren Breiten gegeben habe. Inzwischen ist durch Ausgrabungen eine Vielzahl von bautechnischen Lösungen bekannt. Mit Pfahlhäusern unterschiedlicher Bauart war man vor Hochwasser sicher und konnte sogar im Flachwasser bauen; in Mooren und an den Ufern kleiner Seen genügten mehrlagige Holzfußböden, um aus dem feuchten Grund zu kommen. Der Begriff „prähistorische Pfahlbauten“, wie ihn die UNESCO in ihrer Ernennung zum Welterbe verwendet, fasst all diese Bau und Siedlungsformen an Seeufern und in Feuchtgebieten zusammen. Ihre wissenschaftliche Bedeutung und Berühmtheit verdanken sie den besonders günstigen Erhaltungsbedingungen im feuchten Milieu.
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Wissenschaftliche Projekte gelten heute als besonders erfolgversprechend, wenn sich verschiedene Disziplinen zusammenschließen, um offene Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Interdisziplinarität ist in der archäologischen Forschung des 21. Jahrhunderts fest verankert und insbesondere die prähistorische Archäologie erarbeitet heute zahlreiche Erkenntnisse im Verbund mit verschiedenen Naturwissenschaften. Seit 2015 erforschen je drei archäologische und paläoökologische Arbeitsgruppen eine Pfahlbauregion und ihr Hinterland mit neuen Methoden und Forschungsansätzen. Ausgangspunkt sind jeweils Kleinseen im schweizerischen Mittelland (Burgäschisee), im westlichen Allgäu (Seen und Moore um den Schleinsee und Degersee) und im Salzburger Land (Seengruppe um den Mondsee). Beteiligt sind die Universitäten Bern, Wien, Innsbruck und Basel sowie das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit insgesamt rund 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Es handelt sich um das erste länderübergreifende Forschungsprojekt seit Anerkennung der Pfahlbauten des Alpenraums als UNESCO Welterbe im Jahr 2011 und es erfüllt eine der Kernforderungen dieser Auszeichnung – internationale Zusammenarbeit und Austausch von Wissen und Methoden.
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Am Ende des Hitzesommers 2003 entdeckten Wanderer am Rande eines kleinen Eisfeldes erstmals prähistorische Objekte. Die Fundstelle liegt am Schnidejoch, einem alpinen Übergang, der das Simmental mit dem Rhônetal verbindet. Bis heute liegen von dieser außergewöhnlichen Fundstelle rund 900 Funde vom Neolithikum bis zum Mittelalter vor. Die Forschungen am Schnidejoch können auch als „Archäologie zwischen Gletschern und Gipfeln“ bezeichnet werden. Die Fundstelle befindet sich auf 2750 m Höhe und wird von der höchsten Erhebung der westlichen Berner Alpen, dem 3248 m hohen Wildhorn, überragt. Die ältesten Objekte werden in die Zeitspanne von 4800 bis 4300 v. Chr. datiert. Es handelt sich um Fragmente von Pfeilen und um eine Schale aus Ulmenholz. Weitere Leder- und Pfeilfragmente zeigen, dass der Pass auch in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. benutzt wurde. Eine ganze Serie von Objekten stammt aus dem Zeitraum um 2800 v. Chr.: eine komplette Bogenausrüstung, bestehend aus Pfeilbogen, Bogensehne, Bogenfutteral, Pfeilschäften und Pfeilspitzen. Ebenfalls zu diesem Ensemble gehören Bekleidungsreste: Teile eines Grasumhangs, Schuhfragmente und ein Hosenbein aus Leder. Es ist wenig wahrscheinlich, dass die in den Bergen lebensnotwendige Bekleidung und die Bewaffnung einfach verloren wurden. Es ist deshalb zu vermuten, dass am Schnidejoch vor fast 5000 Jahren jemand zu Tode kam; eine Leiche wurde aber – anders als beim „Ötzi“ – nicht gefunden. Möglicherweise wurde die am Schnidejoch umgekommene Person geborgen und in einem zeitgleich errichteten Kollektivgrab im Tal bestattet.
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Im westlichen Landesteil der Schweiz bilden Bieler, Murten und Neuenburgersee eine archäologische Landschaft von besonderer Bedeutung. Hier wurden 200 der über 450 Pfahlbaufundstellen des schweizerischen Mittellandes entdeckt. Die erste Kartierung von unter Wasser liegenden Strukturen am Bielersee erfolgte 1811; 1854 wurden zum ersten Mal Funde publiziert und 1928 eine umfassende Darstellung aller Siedlungsplätze veröffentlicht. Danach verfiel die regionale Archäologie in einen Dornröschenschlaf, der erst in den 1970erJahren endete: Der Autobahnbau am Jurasüdfuss führte zu den ersten modernen Ausgrabungen und zur Herausbildung einer professionellen Denkmal pflege. Aus der zweiten Bestandsaufnahme des Bielersees entwickelte sich in den frühen 1980erJahren ein umfassendes Programm zur Dokumentation bedrohter neolithischer und bronzezeitlicher Siedlungsreste. Seit 1988 werden in der Gemeinde SutzLattrigen Rettungsgrabungen und Schutzmaßnahmen durchgeführt, weil die am Seegrund liegenden archäologischen Fundschichten und Strukturen von Erosi on bedroht sind. Bisher wurden am 3 km langen Uferabschnitt über 40 000 m2 Seegrund untersucht. Damit sollen die zahlreichen Reste von Siedlungen aus dem Zeitraum zwischen 4300 und 1600 v. Chr. dokumentiert und vor weiterem Zerfall bewahrt werden.
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In der 8. Klasse wissen die meisten Schülerinnen und Schüler, welcher Ausbildungstyp auf der Sekundarstufe II für sie infrage kommt. Ungleichheiten bei der Realisierung bestehen nach Geschlecht und nach Schultyp auf der Sekundarstufe I, der seinerseits von der sozioökonomischen Situation beeinflusst wird.