66 resultados para Dynamisches Verhalten
Einflussfaktoren für betrügerisches Verhalten von Versicherungsnehmern: erste experimentelle Befunde
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Die Universitäten in Deutschland und der Schweiz haben in den letzten zehn Jahren eine Reihe von Reformen und Veränderungen erlebt. Insbesondere die Bologna-Reform, aber auch die gestiegenen Studierendenzahlen werden dabei mit einer Reihe von nachteiligen Konsequenzen in Verbindung gebracht. In diesem Beitrag untersuchen wir die Frage, inwiefern sich die auf das Studium bezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen der Studierenden nach der Bologna-Reform verändert haben. Unsere Datenbasis sind zwei umfangreiche Befragungen, die 2001 und 2012 an der Universität Bern durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die soziodemographische Zusammensetzung der Studierenden zwar deutlich verändert hat. Der zeitliche Aufwand für das Studium, die Leistungsmotivation der Studierenden, die Erwerbspartizipation oder der berichtete Zeitdruck haben aber in den letzten zehn Jahren wider Erwarten keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Allerdings verfolgen heute mehr Studierende das Ziel, eine gute soziale Position und ein höheres Einkommen zu erreichen. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse erscheint eine Reform der Reform nicht zwingend erforderlich zu sein.
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Der Frage nach dem Zusammenhang zwischen sozialem Status und Aggressionsverhalten im Straßenverkehr wurde bereits verschiedentlich mit Hilfe des so genannten Hup-Experiments nachgegangen. Die Zeit, die vergeht, bis ein durch ein experimentelles Fahrzeug an der Weiterfahrt gehinderter Verkehrsteilnehmer die Hupe betätigt, wird dabei als (umgekehrt proportionaler) Indikator für das Ausmaß an geäußerter Aggression verwendet. Während bisherige Studien jeweils nur auf den blockierenden oder den blockierten Verkehrteilnehmer fokussierten, wird im vorliegenden Beitrag argumentiert, dass es sich um soziale Interaktionen handelt, in denen das Zusammenspiel der Eigenschaften beider Akteure für die unternommenen Handlungen von Bedeutung ist. Es werden Ergebnisse eines in der Schweiz durchgeführten Feldexperiments (N = 123) berichtet, die dafür sprechen, dass das Ausmaß an Aggression allgemein mit größerer sozialer Distanz zunimmt, und Aggression nicht, wie man aufgrund von Befunden zum Zusammenhang zwischen Status und Aggression in anderen Kontexten erwarten würde, vor allem gegenüber statustieferen Akteuren ausgedrückt wird.
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Compared to Europe's mean immigrant contingent of 7.3 to 8.6 % Switzerland holds the highest contingent of foreign population with 23.5 %. Therefore it is of utmost importance that physicians have a knowledge of the specific characteristics of immigrant patients. The influence of personality factors (experience, behavior) is not independent from the influence of culturally-related environmental factors (regional differences in diet, pollutants, meanings, etc.). In addition, different cultural groups rate their quality of life differently. Psychological reasons for recurrent abdominal pain are stress (life events), effects of self-medication (laxatives, cocaine) and sexual abuse but also rare infectious diseases are more common among immigrants (e.g. tuberculosis, histoplasmosis, etc.). Migration-specific characteristics are mainly to find in the semiotics of the symptoms: not every abdominal pain is real pain in the abdomen. Finally, it is crucial to make the distinction between organic, functional and psychological-related pain. This can, however, usually only be accomplished in the context of the entire situation of a patient and, depending on the situation, with the support of a colleague from the appropriate cultural group or an experienced interpreter. In this review we limit ourselves to the presentation of the working population of the migrants, because these represent the largest group of all migrants. The specific situation of asylum seekers will also be refrained to where appropriate.
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Ebenso wie in anderen Bereichen können sich Menschen auch in Bezug auf ihre Gesundheit unterschiedlich verhalten. Solches Gesundheitsverhalten kann sich positiv oder negativ auf die Gesundheit auswirken. Selbst Verhaltensweisen, die nicht direkt auf die Gesundheit eines Menschen ausgerichtet sind, können die Gesundheit beeinflussen: So kann sich Stress z. B. entscheidend auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität eines Menschen auswirken. Der Erwerb von Gesundheitskompetenz, d. h. von individuellen Fähigkeiten, die es ermöglichen, förderlich mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit Anderer umzugehen, kann zu einem persönlichen Gesundheitsgewinn und einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Gesundheit führen. In diesem Abschnitt definieren wir zuerst den Begriff des Gesundheitsverhaltens und betrachten drei Public Health-relevante Erklärungsmodelle für Gesundheitsverhalten. Wir beschäftigen uns mit einem häufig verwendeten Stressmodell, gehen den möglichen Ursachen von Stress nach, erfahren etwas über die durch Stress entstehenden volkswirtschaftlichen Kosten und über Methoden zum adäquaten Umgang mit Stress. Abschließend gehen wir näher auf das Konzept des gesundheitsrelevanten Lebensstils ein und beschäftigen uns mit den verschiedenen Formen von Gesundheitskompetenz. Schweizerische Lernziele: CPH 1, CPH 33–36, CPH 65
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Die Theorie des Wirklichkeitstransfers beschreibt ein besonderes Verhalten der Rezipienten während dem Medienkonsum: nämlich ein Abdriften oder Entrücken in eine Scheinwelt der Medienfiktion – in eine zweite Welt eben. Im vorliegenden Band werden die psychischen Vorgänge beim Rezipienten während des Transfers näher ergründet. Zudem soll mittels Aussagenanalyse dem Potenzial von Fernsehsendungen, den Zuschauer in eine sekundäre, mediale Realität zu versetzen, nachgegangen werden. Der Erfolg von Onlinespielen wie «Second Life» und «World of Warcraft», aber auch der stetig steigende Konsum von fiktionalen Inhalten an Fernsehen und Spielkonsolen zeigen, dass die Theorie des Wirklichkeitstransfers immer aktueller wird.
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Anliegen: Es sollte evaluiert werden, in wieweit Patienten mit Schizophrenie oder einer schizoaffektiven Erkrankung von einem psychoedukativen, bewältigungsorientierten Therapieprogramm profitieren können. Methode: Für die Evaluation wurde ein kontrolliertes prospektives Studiendesign herangezogen. Zum Einsatz kam in der Experimentalgruppe das “Therapiemanual zur Psychoedukation und Krankheitsbewältigung” (PKB), das neben gezielter Information über die Erkrankung und die Pharmakotherapie Strategien vermittelt, wie Frühwarnsignale erkannt und der Umgang mit ihnen erlernt werden können. Darüber hinaus werden auch Aspekte zu „gesundem“ Verhalten behandelt. Als Kontrollgruppe diente eine Patientengruppe mit supportiven Gesprächen bzw. eine Gruppe mit dem Schwerpunkt der Arbeitsrehabilitation. Um die Effekte der PKB zu evaluieren, wurden der psychopathologische Status, wissensbezogene sowie soziale Variablen zu verschiedenen Messzeitpunkten (vor der Therapie, nach Therapieende, 12 Monate nach Therapieende) erhoben. Als abhängige Variablen dienten der Wissensstand über die Erkrankung, Rehospitalisierungen, soziale Integration und Bewältigungsstrategien. Ergebnisse: 82 Patienten nahmen an der Studie teil. Sowohl in der Experimentalgruppe als auch in der Kontrollgruppe wurde eine signifikante Verbesserung des Allgemeinzustandes und der Psychopathologie beobachtet. Die Ergebnisse der Gruppen unterschieden sich insofern, dass in der Experimentalgruppe weniger Rehospitalisierungen im ersten Jahr nach Studienende vermerkt wurden und die Teilnehmer sich anderer Copingstrategien bedienten (signifikant weniger depressive Krankheitsverarbeitung und Bagatellisierung). Schlussfolgerungen: In der Behandlung von Schizophrenie können unterschiedliche Interventionen wirksam sein. Fragestellungen, welche Patienten von welcher Art der therapeutischen bzw. rehabilitativen Intervention profitieren können, sollten weiterhin Gegenstand intensiver Forschung sein.
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BACKGROUND Critical incidents in clinical medicine can have far-reaching consequences on patient health. In cases of severe medical errors they can seriously harm the patient or even lead to death. The involvement in such an event can result in a stress reaction, a so-called acute posttraumatic stress disorder in the healthcare provider, the so-called second victim of an adverse event. Psychological distress may not only have a long lasting impact on quality of life of the physician or caregiver involved but it may also affect the ability to provide safe patient care in the aftermath of adverse events. METHODS A literature review was performed to obtain information on care giver responses to medical errors and to determine possible supportive strategies to mitigate negative consequences of an adverse event on the second victim. An internet search and a search in Medline/Pubmed for scientific studies were conducted using the key words "second victim, "medical error", "critical incident stress management" (CISM) and "critical incident stress reporting system" (CIRS). Sources from academic medical societies and public institutions which offer crisis management programs where analyzed. The data were sorted by main categories and relevance for hospitals. Analysis was carried out using descriptive measures. RESULTS In disaster medicine and aviation navigation services the implementation of a CISM program is an efficient intervention to help staff to recover after a traumatic event and to return to normal functioning and behavior. Several other concepts for a clinical crisis management plan were identified. CONCLUSIONS The integration of CISM and CISM-related programs in a clinical setting may provide efficient support in an acute crisis and may help the caregiver to deal effectively with future error events and employee safety.
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Das von der Laureus Stiftung Schweiz geförderte Programm Girls in Sport beinhaltet die gleichnamige Studie zum Sportverhalten und zu den Sportbedürfnissen von Mädchen ab 10 Jahren in der Schweiz. Prinzipiell sind Mädchen an Bewegung und am Sport interessiert. Im historischen Vergleich haben sie inzwischen einen sportiven Lebensstil entwickelt, zeigen vielfältige Sport- und Bewegungsinteressen sowie ein Bedürfnis, sich sportlich zu bewegen (Gramespacher & Feltz 2009; Hartmann-Tews 2009). Allerdings verdeutlichen die Daten des ersten umfassenden Sportberichts Sport Schweiz 2008 (Lamprecht et al. 2008), dass sich für Mädchen in der Schweiz Barrieren auf dem Weg in den (organisierten) Sport ergeben. Die Hindernisse sind teilweise in den Strukturen des Sports selbst verortet, zum Teil aber entstehen sie auch aufgrund sozialer und kultureller Ungleichheiten. So zeigt sich etwa, dass Mädchen bildungsferner Milieus und Mädchen mit Migrationshintergrund in Schweizer Sportvereinen unterrepräsentiert sind. Die zentralen Forschungsfragen der Studie Girls in Sport lauten: Welche sportbezogenen Interessen haben Mädchen in der Schweiz? Welche Hindernisse erfahren sie auf ihrem Weg in den Sport? Wie können Mädchen besser in den (organisierten) Sport integriert werden? Zuerst ist eine Re-Analyse der auf die Mädchen bezogenen Daten von Sport Schweiz 2008 erfolgt (Fischer et al. 2012). Eine zentrale Erkenntnis dieser Teilstudie ist, dass Mädchen in den drei Sprachregionen der Schweiz (deutsch, französisch und italienisch) signifikant unterschiedliches Interesse am Verhalten im Sport zeigen. Im zweiten Teil der Studie werden im Sommer 2012 mittels qualitativer Methoden zu erhebende Daten von Mädchen in den drei Sprachregionen der Schweiz gewonnen. Die Daten werden in einer Aufsatzstudie (vgl. Faulstich-Wieland & Horstkemper 1995, S. 17f.) sowie anhand einiger Gruppeninterviews gewonnen. Sie sollen Aufschluss darüber geben, wie Mädchen ihre Situation in den Sportvereinen deuten, und welche Interessen Mädchen an Sportvereinen oder anderen organisierten Sportinstanzen haben. Diese Teilstudie bildet insofern eine Herausforderung, da die meist vielgestaltigen Interessenlagen von Mädchen (Gramespacher & Feltz 2009) zu erfassen und zugleich mit Blick auf deren kulturelle Einbindungen – sowohl in der Schweiz als auch in Bezug auf ihren möglichen Migrationshintergrund – zu reflektieren sind. Sie bietet allerdings zugleich die Chance, die Mädchen selbst zu Wort kommen zu lassen. Damit folgt diese Teilstudie einem Grundsatz der Kindheitsforschung (Alanen 1997), dessen Beachtung es ermöglicht, dass die Mädchen die Chance erhalten, ihre eigenen Vorstellungen, Wünsche und Visionen über einen „idealen“ Sportverein differenziert darzulegen. Der Abgleich zwischen der Vorstellung der Mädchen und der in Studien dargelegten Situation der Sportvereine in der Schweiz (Lamprecht et al. 2011) wird schließlich dazu beitragen, die oben genannten Forschungsfragen aufzuklären. Literatur Alanen, L. (1997). Soziologie der Kindheit als Projekt: Perspektiven für die Forschung. Zeitschrift für Soziologie, der Erziehung und Sozialisation 17(1), 162-177. Faulstich-Wieland, H. & Horstkemper, M. (1995). „Trennt uns bitte, bitte nicht!“ Koedukation aus Mädchen und Jungensicht. Opladen: Leske + Budrich. Fischer, A., Lamprecht, M. & Stamm, H. P. (2012). Sportaktivitäten von Mädchen und jungen Frauen in der Schweiz. Die wichtigsten Fakten. Zürich. Gramespacher, E. & Feltz, N. (Hrsg.). (2009). Bewegungskulturen von Mädchen – Bewegungsarbeit mit Mädchen. Immenhausen: Prolog-Verlag. Hartmann-Tews, I. (2009). Sportentwicklung und Inklusion aus Geschlechterperspektive. In: E. Balz & D. Kuhlmann (Hrsg.), Sportentwicklung. Grundlagen und Facetten (S. 65-75). Aachen: Meyer & Meyer. Lamprecht, M., Fischer, A. & Stamm, H. P. (2011). Sportvereine in der Schweiz. Magglingen: BASPO. Lamprecht, M., Fischer, A. & Stamm, H. P. (2008). Sport Schweiz 2008. Das Sportverhalten der Schweizer Bevölkerung. Magglingen: BASPO.
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Unter dem Stichwort Say on Pay (SoP) haben in den letzen Jahren die meisten Länder der EU und die USA den Aktionären Abstimmungsrechte im Zusammenhang mit der Vergütung des Top-Managements eingeräumt. Zwischen den einzelnen Ländern bestehen jedoch erhebliche Unterschiede hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung des SoP. Dieser Beitrag diskutiert die Wirkungen unterschiedlicher Gestaltungsoptionen des SoP auf die Anreizgestaltung und den Nutzen des Managements und der Aktionäre im Rahmen eines einfachen linearen Agency Modells. Dabei erweisen sich das vorvertragliche bindende SoP und das bedingt verpflichtende, nachvertragliche bindende SoP gegenüber den anderen untersuchten Varianten als überlegen. Während das konsultative SoP an seiner mangelnden Durchsetzbarkeit leidet, bietet das nachvertragliche bindende SoP Anreize für opportunistisches Verhalten auf Seiten der Aktionäre und führt deshalb zu Wohlfahrtsverlusten. In Ergänzung der Modellanalyse wird ein Überblick über die wichtigsten empirischen und experimentellen Studien zum Thema SoP gegeben und deren Inhalt im Lichte der Modellergebnisse diskutiert. Most countries of the European Union as well as the US recently introduced shareholder votes on the remuneration of executives, also referred to as “Say on Pay” (SoP). Interestingly, legislators in different jurisdictions opted for quite dissimilar voting right regimes. We provide an overview of the main regulatory approaches and discuss the potential impact of variations in SoP design on the structure of compensation contracts and the utility of shareholders and executives. We find that pre-contractual SoP and conditional post-contractual SoP with binding consequences are in the best interest of shareholders. By contrast, advisory SoP typically suffers from lacking enforceability. We also find that post-contractual SoP with binding consequences results in efficiency losses because it fuels moral hazard on the part of shareholders. We complement the theoretical analysis with a discussion of recent empirical and experimental studies on Say on Pay.
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In schulsportbezogenen Interventionsstudien, welche eine Überprüfung der Sozialisationshypothese zum Ziel hatten, wurde bis anhin versucht, das Selbstkonzept der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen, was mit Blick auf die Funktionalität fragwürdig erscheint. Denn sowohl aus pädagogischer als auch aus psychologischer Perspektive ist zu fragen, ob nicht eher eine möglichst realitätsangemessene Ausprägung des Selbstkonzepts anzustreben ist. So dürfte eine Unterschätzung leistungsbezogenes Verhalten hemmen und eine Überschätzung kann insbesondere in sozialen Interaktionen dysfunktional sein. Ausgehend von diesem Widerspruch wird im folgenden Beitrag die Frage behandelt, welche Selbstkonzeptausprägungen aus einer psychologischen Perspektive durch den Sportunterricht gefördert werden sollen. Dabei entsteht eine neue Zielperspektive für zukünftige selbstkonzeptfördernde Interventionen im Sportunterricht.
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Mit der Durchführung von Sportevents werden vielfältige Hoffnungen verbunden. Unter anderem können Events Informationen über eine Destination transportieren und dadurch das zukünftige Verhalten von relevanten Zielgruppen wie Touristen oder Investoren beeinflussen. Die vorliegende Studie untersucht anhand von drei Marathonevents die Wechselwirkung zwischen Event und Destination sowie die Strategien zur Optimierung der positiven Effekte. Dabei zeigt sich, dass die Passung der Eventthematik zu den Destinationsschwerpunkten sowie der frühzeitige Einbezug aller relevanten Stake Holder Schlüsselrollen spielen. Alle drei betrachteten Marathonevents nehmen im Standortmarketing der jeweiligen Destination keine zentrale Rolle ein, sondern leisten in moderatem Umfang einen Beitrag zum Destination Branding.
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Einleitung Bei der Untersuchung von Ausschreitungen bei Fußballspielen sind kritische Situationen (KS) interessant, die sich durch eine erhöhte Spannung auszeichnen, aber nicht immer in Gewalt enden. Es stellt sich die Frage, an welchen Merkmalen eine KS in situ erkannt werden kann, und ob dies mit theoretischen Erklärungen verglichen werden kann, wie z.B. mit dem Aggravation and Mitigation Model (Hylander & Guvå, 2010). Methode Um Kriterien einer KS festzulegen, wurde eine Fokusgruppe (Bohnsack, 2007) mit fünf Experten für Zuschauergewalt durchgeführt: zwei Polizisten mit Leitungsfunktion, zwei Fanarbeiter sowie ein Fanverantwortlicher eines Fussballstadions. In der ersten Phase gestalteten die Teilnehmer die Diskussion nach einer offenen einleitenden Frage möglichst autonom. In der zweiten Phase stellte die Moderatorin Fragen zur Klärung früherer Aussagen und bisher nicht erwähnten Themen. Angesprochen wurden das Fanverhalten, Alkoholkonsum und das Verhalten der Polizei. Die ersten beiden Autoren führten unabhängig eine zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse (Mayring, 2008) des transkribierten Gesprächs durch, um die Aussagen zu strukturieren und zu kategorisieren. Ergebnisse und Diskussion Verschiedene Kriterien zur Identifizierung einer KS wurden gefunden, beispielsweise „fehlende Distanz zwischen Fans und Polizei“, „Vermummung der Fans“, „Zusammenrücken der Fangruppe“ sowie „Aktionen ausserhalb der Fanrituale“. Diese und weitere Kategorien lassen sich vier Überkategorien zuordnen und damit strukturieren. Es gelang, durch die Methode der Fokusgruppe, relevante und beobachtbare Faktoren zu identifizieren, um kritische Situationen im Kontext der Fußballzuschauer auch dann zu erkennen, wenn es nicht zu Ausschreitungen kommt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die Dynamik der Gewalteskalation oder Mitigation im Feld untersuchen zu können. Literatur Bohnsack, R. (2007). Gruppendiskussion. In U. Flick, E. von Kardorff & I. Steinke (Hrsg.), Qualitative For-schung: Ein Handbuch (5. Auflage) (S. 369-384). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. Hylander, I., & Guvå, G. (2010). Misunderstanding of out-group behaviour: Different interpretations of the same crowd events among police officers and demonstrators. Nordic Psychology, 62, 25-47. Mayring, P. (2008).Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken (10. Auflage). Weinheim und Basel: Beltz.