223 resultados para Geschichte 18. Jahrhundert


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Das Interesse am Deutschlandbild der Polen hat unter den aus Groß- und Zentralpolen, Galizien und Wolhynien stammenden Deutschen eine historische Dimension. Während es in den Jahren bis 1945 darum ging, welches Bild sich die polnischen von ihren deutschen Mitbürgern machen, so hat sich dies anschließend gewandelt. Das Bild des ehemaligen Nachbarn verschmilzt auf Seite der Polen mit kollektiven Vorstellungen vom Nachbarstaat und seinen Bürgern. Daneben tritt eine polnische (Teil-)Wahrnehmung der ehemaligen deutschen Mitbürger als Verräter, Eindringlinge, Kolonisten oder Volksdeutsche. Eine andere Kategorie stellen Persönlichkeiten aus der vornationalen Zeit - Veit Stoß und Nikolaus Kopernikus - dar, die sowohl von den Deutschen als auch von den Polen für ihre Kultur beansprucht werden. Das vorliegende Buch, das aus einer Tagung in Herne im Herbst 2007 hervorgegangen ist, liefert zehn Beiträge zur musealen Darstellung der Geschichte der Deutschen in Polen und zum polnischen Deutschlandbild, die chronologisch von der Sachsenzeit über das 19. Jahrhundert und die Zeit des Nationalsozialismus bis zur unmittelbaren Gegenwart reichen und lokal betrachtet so verschiedene Orte umfassen.

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Der Beitrag untersucht anhand der Rezeption von zwei exemplarischen Don Karlos-Inszenierungen, die beide in politisch markanten Jahren der österreichischen Geschichte ihre Premiere erlebten, die Funktionalisierung der Institution Burgtheater in Verbindung mit der Funktionalisierung des Dramatikers Friedrich Schiller für eben diese Institution. Eine Neueinstudierung erfolgte 1938, dem Jahr von Österreichs ‚Anschluss’ an Nazi-Deutschland, die andere 1955, dem Jahr der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages. Beide Don Karlos-Inszenierungen fanden als spezifische Festvorstellungen im Rahmen von Feierlichkeiten rund um die Institution Burgtheater statt. Diente 1938 Schillers Don Karlos dazu, als ‚Schlüsselstück’ der ‚nationalsozialistischen Revolution’ einen politisch-gesellschaftlichen Aufbruch zu markieren, so wurde 1955 die Inszenierung des Dramas zum Triumph einer Schauspielerelite, deren Können sich in die konstruierte Tradition eines k.k. ‚Schauspieleradels’ einreihte. Während 1938 der ‚nationale Dichter’ dem ‚heimgekehrten’ Nationaltheater zum ästhetischen ‚Anschluss’ verhalf, diente der ‚überzeitliche’ Klassiker 1955 dazu, eine ästhetische ‚Wiedergeburt’ zu behaupten, die dem restaurativen Kunst- und Kulturbegriff Nachkriegsösterreichs verpflichtet war.