206 resultados para Schlesinger


Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Einleitung Der Zugang zum Sport wird insbesondere in der Kindheit stark durch die Eltern beein-flusst, weshalb die Einstellung der Eltern zum Sport sowie deren Sportaktivitäten hierbei von großer Bedeutung ist (Thiel, Seiberth & Meyer, 2013). Darüber hinaus kann eine er-höhte Sport- und Bewegungsaktivität im familialen Alltag die sportbezogenen Einstellun-gen der Kinder prägen und damit das Sportverhalten im Jugend- und jungen Erwachse-nenalter beeinflussen (Baur, 1989). Im Familienalltag wird den Aspekten Bewegung und Sport ein ganz unterschiedlicher Stellenwert zugesprochen. In dieser Untersuchung soll deshalb der Frage nachgegangen werden, inwiefern sportbezogene Verhaltensmuster in der Familie sich unterscheiden und sich auf die Sportpraxis der Kinder im Jugend- und jungen Erwachsenenalter auswirken. Methode Basierend auf dem sozialisationstheoretischen Ansatz wurden mit Hilfe einer Online-Umfrage in 33 Gemeinden in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz Jugendli-che und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 30 Jahren (n = 3677) zu ihrem aktu-ellen Bewegungs- und Sportverhalten sowie retrospektiv zum Stellenwert des Sports so-wie den Sport- und Bewegungsgewohnheiten in der Familie befragt. Nebst dieser quantita-tiven Untersuchung wurden 13 leitfadengestützte mit Jugendlichen und jungen Erwachse-nen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren geführt. Der Schwerpunkt der Befragung war die individuelle Sportpraxis sowie die eigene sowie familiäre sport- und bewegungsbezogene Einstellung. Die Interviewauswertung fand mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring, 2002) statt. Ergebnisse und Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass bei derzeit inaktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen der familiäre Stellenwert des Sports (M = 2.49, SD = 1.30) signifikant geringer war als bei den Sportaktiven (M = 3.32, SD = 1.28, F(1, 3042) = 179.08, p < 0.01). Darüber hinaus berichten die derzeit nicht sportaktiven 15- bis 30-Jährigen von einer signifikanten geringe-ren Unterstützung innerhalb ihrer Familien (F(1, 3014) = 170.26, p < 0.01). Die qualitative Auswertung zeigt die unterschiedliche Wahrnehmung und Interpretation der elterlichen Unterstützungsprozesse auf. Nicht nur die Sportaktivität der Eltern, sondern auch die sport- und bewegungsbezogenen Gewohnheiten in der Familie sind offensichtlich für das individuelle Sportverhalten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter relevant. Literatur Baur, J. (1989). Körper- und Bewegungskarrieren. Schorndorf: Hofmann. Thiel, A., Seiberth, K., & Mayer, J. (2013). Sportsoziologie. Ein Lehrbuch in 13 Lektionen. Aachen: Meyer & Meyer. Mayring, P. (2002). Einführung in die Qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Sport participation means a privileged access to participate in the sport system and the opportunities of actual integration into sport (Seiberth et al., 2013). The access to sport activities is often restricted for female immigrants. The function of sport participation concerning exercise offers of social associations is not a common theme in research on migration or on sports-related integration. Research on boundaries (Lamont & Molnár, 2002) suggest that gender-related and ethnic boundaries are stable behavioural and cognitive patterns leading to unequal social opportunities. The present study examined the potential of a Swiss intercultural club regarding female immigrants’ integration into sport by focussing on gender-related and ethnic boundaries. Ten interviews with female immigrants and conductress of an intercultural club plus a group discussion were held. Using qualitative content analysis and documentary method, findings reveal multifaceted, interwoven boundaries, e.g. maternal devotion, exclusive exercise offers for women, language learning devotion, religious need of headscarf. Otherwise resources to overcome boundaries are provided: Deploying competent employees; offering childcare, exercise offers suited to mothers‘ time schedule and language lessons; equitable, on integration focussed club-life. Thus, intercultural clubs might help to overcome boundaries and facilitate access to exercise for female immigrants and integrate them more successfully into sport than many sport clubs. A boundary focus and present data may open new perspectives for sport organisation and integration research. Further investigations of social associations offering exercise are advised.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Im deutschsprachigen Raum wird ein hoher Anteil an Migrantinnen, die sportlich inaktiv und in Sportvereinen unterrepräsentiert sind, konstatiert (Burrmann et al., 2015; Lamprecht et al., 2014). Migrantinnen ist der Zugang zu Sportaktivitäten häufig erschwert aufgrund von Diskriminierung, Konflikten und Grenzziehungsprozessen, denen Aspekte betreffend des Geschlechts und der Ethnizität inhärent sind. Vor diesem Hintergrund wurde bislang häufig das Potenzial der Integration in den Sport bzw. Sozialisation zum Sport von Migrantinnen in (ethnischen) Sportvereinen und im Schulsport untersucht. Wie jedoch die Integration in den Sport in interkulturellen Vereinen, welche Sportangebote offerieren, funktioniert, ist weder in der Migrations- noch in der sportbezogenen Integrationsforschung ein gängiges Thema. Basierend auf dem theoretischen Ansatz Boundary Work (Lamont & Molnár, 2002) untersucht die vorliegende Studie geschlechtsbezogene und ethnische Grenzziehungsprozesse hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen in einem interkulturellen Verein sowie vereinsbezogene Möglichkeiten, welche die Integration in den Sport fördern. Es wurden halbstrukturierte Interviews mit acht Migrantinnen verschiedener Herkunft und zwei Leiterinnen eines interkulturellen Vereins in der deutschsprachigen Schweiz durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine Gruppendiskussion mit sechs Migrantinnen. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse und dokumentarischer Methode wurden geschlechtsbezogene und ethnische Grenzen sowie Möglichkeiten für eine Sportpartizipation durch den Verein abgeleitet. Hinsichtlich der erschwerten Sportpartizipation indizieren die Resultate vielfältige, miteinander verschränkte, sich überlagernde und durchlässige Grenzen, die das Geschlecht und die Ethnizität allgemein betreffen. Im Speziellen wirken migrationsbedingt und lebensphasenspezifisch geprägte Haltungen gegenüber „mütterlichen“ Verpflichtungen, sprachlichen- und beruflichen Aus- bzw. Weiterbildungspflichten sowie Praktiken der Körperverhüllung. Die jeweilige Struktur der Grenzverschränkungen wirkt z.T. mehrfach restriktiv und prägt zugleich die verfügbare Zeit und finanzielle Mittel der Migrantinnen, was eine Dilemma artige Situation hervorruft. Zur Überwindung der Grenzen bietet der interkulturelle Verein insbesondere professionelle Mitarbeiterinnen; Kinderbetreuung; niederschwellige, kosten- und zeitgünstige Sportangebote exklusiv für Frauen; und eine wohlwollende Atmosphäre mit gleichberechtigtem Zusammensein. Interkulturelle Vereine können somit den Zugang zu Sportangeboten für Migrantinnen erleichtern und die Integration in den Sport bzw. die Sozialisation zum Sport fördern. Dies geschieht z.B. infolge bedarfsgerechter Vereinsangebote, unverbindlicher Teilnahmebedingungen und einer integrationsorientierten Vereinskultur. Der auf Grenzziehung fokussierte theoretische Ansatz und die vorliegenden Resultate eröffnen neue Forschungsperspektiven im Bereich Sport und Sozialisation sowie Integration.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Einleitung Im deutschsprachigen Raum besteht ein hoher Anteil an sportlich inaktiven und in Sportvereinen unterrepräsentierten Migrantinnen (Burrmann et al., 2015; Lamprecht et al., 2014). Migrantinnen ist der Zugang zu Sportaktivitäten häufig erschwert aufgrund von Diskriminierung, Konflikten und Grenzziehungen. Häufig wurde das Potenzial der Integration in den Sport bzw. Sozialisation zum Sport von Migrantinnen in (ethnischen) Sportvereinen und im Schulsport untersucht. Hingegen ist zur Integration in den Sport in interkulturellen Vereinen wenig bekannt. Basierend auf dem theoretischen Ansatz Boundary Work (Lamont & Molnár, 2002) wurden geschlechtsbezogene und ethnische Grenzziehungsprozesse hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen in einem interkulturellen Verein sowie vereinsbezogene Möglichkeiten, welche die Integration in den Sport fördern, untersucht. Methode Es wurden halbstrukturierte Interviews mit acht Migrantinnen und zwei Leiterinnen eines interkulturellen Vereins in der Schweiz sowie eine Gruppendiskussion mit sechs Migrantinnen durchgeführt. Die Datenauswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse und dokumentarischer Methode. Ergebnisse Die Resultate indizieren vielfältige, verschränkte, sich überlagernde und durchlässige Grenzen, die das Geschlecht und die Ethnizität allgemein betreffen. Im Speziellen wirken migrations- und lebensphasenspezifisch geprägte Haltungen gegenüber „mütterlichen“ Verpflichtungen, sprachlichen- und beruflichen Ausbildungspflichten sowie Praktiken der Körperverhüllung. Die jeweilige Struktur der Grenzverschränkungen wirkt z.T. mehrfach restriktiv. Zur Überwindung der Grenzen bietet der Verein z.B. professionelle Mitarbeiterinnen; Kinderbetreuung; niederschwellige, kosten- und zeitgünstige Sportangebote exklusiv für Frauen; und eine wohlwollende Atmosphäre mit gleichberechtigtem Zusammensein. Diskussion Interkulturelle Vereine können den Zugang zu Sportangeboten für Migrantinnen erleichtern und die Integration in den Sport bzw. die Sozialisation zum Sport fördern. Der auf Grenzziehung fokussierte theoretische Ansatz und die vorliegenden Resultate eröffnen neue Forschungsperspektiven im Bereich Sport und Sozialisation sowie Integration.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

The differentiation and commercialisation of the sports domain means that graduates with sports science degrees have more and more occupational fields to choose from. On the other hand, formal admissions criteria are becoming less important in sports-related occupations. This means that graduates need to pursue specific strategies to successfully embark on a ca-reer. This article examines which factors determine the career entry of sports science graduates in Switzerland. Aside from the starting salary, non-monetary aspects such as appropriateness of the job for the level of education and job stability were also considered. The empirical study draws on data from a sample of n = 1,054 graduates from all Swiss universities, analys-ing the career entry of sports science graduates. The results show that education-related as-pects (e.g., university degree) lead to higher incomes and jobs that are appropriate to one’s academic education; however, differences exist between the diverse occupational domains of sport. Furthermore, additional qualifications obtained by sports science graduates and volun-tary activities in the field of sport are both associated with higher incomes, particularly in oc-cupations outside sport. However, other factors (e.g., social networks, internships) produce no relevant effects.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Aim of the study Due to the valuable contribution made by volunteers to sporting events, a better understanding of volunteers’ motivation is imperative for event managers in order to develop effective volunteer re-cruitment and retention strategies. The adoption of working conditions and task domains to the mo-tives and needs of volunteers is one of the key challenges in volunteer management. Conversely, an ignorance of the motives and needs of volunteers could negatively affect their performance and attitude, which will have negative consequences for the execution of events (Strigas & Jackson, 2003). In general, the motives of volunteers are located on a continuum between selflessness (e.g. helping others), and self-interest (e.g. pursuing one’s own interests). Furthermore, it should take into account that volunteers may be motivated by more than one need or goal, and therefore, configure different bundles of motives, resulting in heterogeneous types of motives for voluntary engagement (Dolnicar & Randle, 2007). Despite the extensive number of studies on the motives of sport event volunteers, only few studies focus on the analysis of individual motive profiles concerning volun-teering. Accordingly, we will take a closer look at the following questions: To what extent do volun-teers at sporting events differ in the motives of their engagement, and how can the volunteers be ade-quately classified? Theoretical Background According to the functional approach, relevant subjective motives are related to the outcomes and consequences that volunteering is supposed to lead to and to produce. This means, individuals’ mo-tives determine which incentives are anticipated in return for volunteering (e.g. increase in social contacts), and are important for engaging in volunteering, e.g. the choice between different oppor-tunities for voluntary activity, or different tasks (Stukas et al., 2009). Additionally, inter-individual differences of motive structures as well as matching motives in the reflections of voluntary activities will be considered by using a person-oriented approach. In the person-oriented approach, it is not the specific variables that are made the entities of investigation, but rather persons with a certain combination of characteristic features (Bergmann et al., 2003). Person-orientation in the field of sports event volunteers, it is therefore essential to implement an orientation towards people as a unit of analysis. Accordingly, individual motive profiles become the object of investigation. The individ-ual motive profiles permit a glimpse of intra-individual differences in the evaluation of different motive areas, and thus represent the real subjective perspective. Hence, a person will compare the importance of individual motives for his behaviour primarily in relation to other motives (e.g. social contacts are more important to me than material incentives), and make fewer comparisons with the assessments of other people. Methodology, research design and data analysis The motives of sports event volunteers were analysed in the context of the European Athletics Championships 2014 in Zürich. After data cleaning, the study sample contained a total of 1,169 volunteers, surveyed by an online questionnaire. The VMS-ISA scale developed by Bang and Chel-ladurai (2009) was used and replicated successfully by a confirmatory factor analysis. Accordingly, all seven factors of the scale were included in the subsequent cluster analysis to determine typical motive profiles of volunteers. Before proceeding with the cluster analysis, an intra-individual stand-ardization procedure (according to Spiel, 1998) was applied to take advantage of the intra-individual relationships between the motives of the volunteers. Intra-individual standardization means that every value of each motive dimension was related to the average individual level of ex-pectations. In the final step, motive profiles were determined using a hierarchic cluster analysis based on Ward’s method with squared Euclidean distances. Results, discussion and implications The results reveal that motivational processes differ among sports event volunteers, and that volunteers sometimes combine contradictory bundles of motives. In our study, four different volunteer motive profiles were identified and described by their positive levels on the individual motive dimension: the community supporters, the material incentive seekers, the social networkers, and the career and personal growth pursuers. To describe the four identified motive profiles in more detail and to externally validate them, the clusters were analysed in relation to socio-economic, sport-related, and voluntary work characteristics. This motive-based typology of sports event volunteers can provide valuable guidance for event managers in order to create distinctive and designable working conditions and tasks at sporting events that should, in relation to a person-oriented approach, be tailored to a wide range of individ-ual prerequisites. Furthermore, specific recruitment procedures and appropriate communication measures can be defined in order to approach certain groups of potential volunteers more effectively. References Bang, H., & Chelladurai, P. (2009). Development and validation of the volunteer motivations scale for international sporting events (VMS-ISE). International Journal Sport Management and Market-ing, 6, 332-350. Bergmann, L. R., Magnusson, D., & El-Khouri, B. M. (2003). Studying individual development in an interindividual context. Mahwah, NJ: Erlbaum. Dolnicar, S., & Randle, M. (2007). What motivates which volunteers? Psychographic heterogeneity among volunteers in Australia. Voluntas, 18, 135-155. Spiel, C. (1998). Four methodological approaches to the study of stability and change in develop-ment. Methods of Psychological Research Online, 3, 8-22. Stukas, A. A., Worth, K. A., Clary, E. G., & Snyder, M. (2009). The matching of motivations to affordances in the volunteer environment: an index for assessing the impact of multiple matches on volunteer outcomes. Nonprofit and Voluntary Sector Quarterly, 38, 5-28.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Professionalization seems to be an appropriate strategy for sports organizations to meet organizational pressure due to challenges of a more complex and dynamic changing environment (e.g. Shilbury & Ferkins, 2011). However, despite the increasing number of studies attempting to disclose professionalization in sports organizations, it still remains unclear, what the term professionalization actually mean, and which aspects a suitable concept of professionalization for studying the phenomena should consist in (Dowling et al., 2014). To bridge this gap, we firstly display scholars’ perspective of professionalization in sports organizations in order to explore the common ground as well as divergences in previous approaches. We will then consider practical views of Swiss experts to gain valuable insight, as pointed out by Slack (2014), into current thinking and acting towards professionalization in sports federations in Switzerland. In semi-structured interviews, we asked six experts, who accompany the professionalization processes of Swiss national sports federations, about their subjective understanding of professionalization, and its characteristics. The interviews were analyzed applying hermeneutic approach to systematically reconstruct the observed characteristics of professionalization resulting in three main topics: (1) changed management philosophy, (2) specialization and functional differentiation, and (3) management tools. Based on the literature review as well as insights from the Swiss experts, we will provide a synthesis of crucial aspects for developing a conceptual framework of professionalization that can be useful for further studies. References Dowling, M., Edwards, J., & Washington, M. (2014). Understanding the concept of professionalisation in sport management research. Sport Management Review, 17, 520-529. Shilbury, D., & Ferkins, L. (2011). Professionalisation, sport governance and strategic capability. Managing Leisure, 16, 108-127. Slack, T. (2014). The social and commercial impact of sport, the role of sport management. European Sport Management Quarterly, 14, 454–463.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Einleitung: In der Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener bestehen trotz vielfältiger Bemühungen der Sport- und Bewegungsförderung nach wie vor soziale Ungleichheiten und die Ausstiegsraten sind darüber hinaus relativ hoch (Nagel, 2003). Ein möglicher Erklärungsansatz für diese sozialen Ungleichheiten dürften aus einer sozialisationstheoretischen Perspektive die transgenerationale Vermittlung von sportbezogenen Wertvorstellungen und Verhaltensmuster in der Familie sein (Baur, 1989; Burrmann, 2005). Im Familienalltag wird den Aspekten Bewegung und Sport eine unterschiedliche Bedeutung zugesprochen, weshalb der Frage nachgegangen wird, inwiefern das Sportverhalten von Jugendlichen über sportbezogene Wertvorstellungen und Verhaltensmuster in der Familie beeinflusst wird. Methode: Mittels eines Online-Fragebogens wurden insgesamt 1909 Heranwachsende im Alter von 15 bis 20 Jahren (n = 1909; M = 17.3, SD = 1.7) zu ihrem aktuellen Sportverhalten sowie zu den sportbezogenen Verhaltensmustern in ihrer Familie befragt. Nebst dieser quantitativen Untersuchung wurden teilstrukturierte Interviews mit 13 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren mit denselben Themenschwerpunkten geführt. Resultate: Die Ergebnisse der multiplen linearen Regression zeigen, dass wichtige Prädiktoren der Sportpartizipation von Jugendlichen die Kommunikation über Sport (β = .19, p < .001), die gegenseitige Unterstützung (β = .16, p < .001), die regelmässige Sportaktivität (β = .11, p < .01) sowie der Stellenwert des Sports in der Familie (β = .09, p < .05) darstellen. Die gemeinsame Sportaktivität in der Familie sowie das sportbezogene Gesundheitsbewusstsein im Familienalltag sind für die Sportbeteiligung Jugendlicher nicht relevant. Die signifikanten familiären Sportverhaltensmuster klären 16.8% der Varianz auf. Mithilfe der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2002) lassen sich aus den Interviews vertiefende Aussagen zu den einzelnen Prädiktoren machen. Diskussion: Die quantitativen sowie qualitativen Ergebnisse zeigen die Relevanz des Stellenwerts des Sports sowie gewisser habitueller Sportverhaltensmuster in der Familie für die Sportbeteiligung der Jugendlichen auf. Die Sportförderung der jüngeren Generation über das familiäre Sportverhalten und deren sportbezogenen Wertvorstellungen scheint eine fruchtbare Strategie zu sein, um beim Nachwuchs aktive Sportverhaltensmuster zu entwickeln und dadurch die Sportpartizipation bis hin zum Jugend- und Erwachsenenalter aufrecht zu erhalten. Um zielgerichtet auf Familien zugeschnittene Sportförderprogramme schaffen zu können, sind jedoch weitere Untersuchungen zur transgenerationalen Vermittlung von sportbezogenen Wertvorstellungen und Verhaltensmuster in Familien notwendig. Literatur: Baur, J. (1989). Körper- und Bewegungskarrieren. Schorndorf: Hofmann. Burrmann, U. (2005). Zur Vermittlung und intergenerationalen "Vererbung" von Sport(vereins)engagements in der Herkunftsfamilie. Sport und Gesellschaft, 2, 125-154. Mayring, P. (2002). Einführung in die qualitative Sozialforschung: Eine Anleitung zu qualitativem Denken. Weinheim: Beltz. Nagel, M. (2003). Soziale Ungleichheiten im Sport. Aachen: Meyer & Meyer. 31