187 resultados para Raum
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Milan Kundera emigrierte 1975 nach Frankreich. Der Zeitpunkt seiner Emigration trifft mit jenem zusammen, in dem sich in seiner Arbeit Überlegungen zu Exil, Grenzen und Raum entwickeln. In seinen politischen Schriften hebt er die Veränderung der europäischen Grenzen nach dem Zweiten Weltkrieg hervor sowie den Umstand, dass sich die Tschechoslowakei und Zentraleuropa in der Sowjetunion im „Exil“ befinden. In seinen Exilromanen bewegen sich die Figuren zwischen heimischem und exilischem Raum, und diese territoriale Grenzüberschreitung wird systematisch von einem metaphysischen Grenzübergang begleitet. Schliesslich zeigt Kundera in seinen Erwägungen zur Literatur, dass literarische Werke, um in ihrer ganzen Vielfalt berücksichtigt zu werden, in anderen Kulturräumen als ihrem eigenen zirkulieren müssen. Diese „Reise“ durch Kunderas Werk wird uns denn auch dazu bringen, über mögliche paradigmatische Figuren des zeitgenössischen Exils nachzudenken.
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Für die Ausbildungsstrukturen sportwissenschaftlicher Lehre an Hochschulen in der Schweiz ist eine formale Trennung in theoretische Teildisziplinen und sportpraktische Kurse nach wie vor kennzeichnend. Die Orientierung der Inhalte und Ziele erfolgt damit eng an der Systematik der jeweils zugrundeliegenden Wissenschafts- oder Praxisdisziplin. Aus diesem Grund wird die Leitidee einer Vernetzung der Lehre in Theorie und Praxis an den Sportinstituten der Schweiz rege diskutiert und weiterentwickelt. An der SGS-Tagung 2013 in Basel wurde dem Thema erstmals Raum gegeben. Aus einer integrativen sportwissenschaftlichen Sichtweise kann Lernen - sowohl von theoretischen als auch von sportpraktischen Inhalten - nicht als linearer Prozess verstanden werden, bei dem Neues additiv hinzukommt. Neues relativiert vielmehr bereits Gelerntes. Solche Lernprozesse verlangen von den Lernenden und vom Lehrenden mehr ab, nämlich ein reflexives Lehren und Lernen (Herzog, 2002). Das im AK angestrebte Überwinden der Kluft zwischen theoretischem Wissen und praktischem Handeln scheint bedeutsam zu sein, um Lehr-/Lernkurzschlüsse zu vermeiden, wie sie bspw. in der Gleichsetzung sportlichen Könnens mit dem Verstehen sportlichen Könnens oder mit der Fähigkeit, sportliches Können zu vermitteln, zum Ausdruck kommt (Blotzheim et. al., 2008). Gearbeitet wird in zwei zusammenhängenden Arbeitskreisen (AK): Der hier beschriebene AK bildet den Vorbau zum AK «Verknüpfung von Theorie und Sportpraxis in der Lehre – Teil 2: Vernetzungsbeispiel in die sportliche Praxis des Geräteturnens» vom Freitagnachmittag. In diesem ersten AK (Teil 1) geht es um den diskursiven Austausch bezüglich leitender Theorie-Praxis-Vernetzungskonzeptionen an den verschiedenen Hochschulen. Literatur: Blotzheim, D., Kamper, S. & Schneider, R. (2008). Überlegungen zur Vermittlung metakognitiver Kompetenz in der Sportlehrerausbildung durch Forschendes Lernen. In: bildungsforschung, Jahrgang 5, Ausgabe 2. Online zugänglich unter: http://bildungsforschung.org/index.php/bildungsforschung/article/view/18/16 [Stand 12.12.2015] Herzog, W. (2002). Zeitgemässe Erziehung – Die Konstruktion pädagogischer Wirklichkeit. Weilerswist: Velbrück Verlag
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Fragestellung/Einleitung: Multisource-Feedback (MSF) ist ein anerkanntes Instrument zur Überprüfung und Verbesserung der ärztlichen Tätigkeit [1]. Es beinhaltet Feedback, das von MitarbeiterInnen verschiedener Tätigkeitsbereiche und verschiedener Hierarchiestufen gegeben wird. Das Feedback wird anonym mithilfe eines Fragebogens gegeben, der verschiedene Kriterien der ärztlichen Kompetenz beschreibt. Das Feedback wird anschlieβend für die zu beurteilenden ÄrztInnen in einem Gespräch von einer/m SupervisorIn zusammengefasst. Bislang existiert kein deutschsprachiger Fragebogen für Multisource-Feedback für die ärztliche Tätigkeit. Unsere Zielsetzung war es daher, einen deutschsprachigen Fragebogen zu erstellen und diesen bzgl. relevanter Validitätskriterien zu untersuchen. Methoden: Zur Erstellung des Fragebogens sammelten wir die beste verfügbare Evidenz der entsprechenden Literatur. Wir wählten einen validierten englischen Fragebogen, der bereits in der Weiterbildung in Groβbritannien angewendet wird [2] und den wichtigsten Kriterien entspricht. Dieser wurde übersetzt und in einigen Bereichen erweitert, um ihn sprachlichen Gegebenheiten und lokalen Bedürfnissen anzupassen. Bezüglich der Validität wurden zwei Kriterien untersucht: Inhaltsvalidität (content validity evidence) und Antwortprozesse (response process validity evidence). Um die Inhaltsvalidität zu untersuchen, wurde in einer Expertenrunde diskutiert, ob der übersetzte Fragebogen die erwarteten Kompetenzen widerspiegelt. Im Anschluss wurden die Antwortprozesse mithilfe eines sog. „think-alouds“ mit ÄrztInnen in Weiterbildung und ihren AusbilderInnen untersucht. Ergebnisse: Der resultierende Fragebogen umfasst 20 Fragen. Davon sind 15 Items den Bereichen „Klinische Fähigkeiten“, „Umgang mit Patienten“, „Umgang mit Kollegen“ und „Arbeitsweise“ zuzuordnen. Diese Fragen werden auf einer fünfstufigen Likert-Skala beantwortet. Zusätzlich bietet jede Frage die Möglichkeit, einen Freitext zu besonderen Stärken und Schwächen der KandidatInnen aufzuführen. Weiterhin gibt es fünf globale Fragen zu Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten, äuβeren Einflüssen, den Arbeitsbedingungen und nach Zweifeln an der Gesundheit oder Integrität des Arztes/ der Ärztin. In der Expertenrunde wurde der Fragebogen als für den deutschsprachigen Raum ohne Einschränkungen anwendbar eingeschätzt. Die Analyse der Antwortprozesse führte zu kleineren sprachlichen Anpassungen und bestätigt, dass der Fragebogen verständlich und eindeutig zu beantworten ist und das gewählte Konstrukt der ärztlichen Tätigkeit vollständig umschreibt. Diskussion/Schlussfolgerung: Wir entwickelten einen deutschsprachigen Fragebogen zur Durchführung von Multisource-Feedback in der ärztlichen Weiterbildung. Wir fanden Hinweise für die Validität dieses Fragebogens bzgl. des Inhalts und der Antwortprozesse. Zusätzliche Untersuchungen zur Validität wie z.B. die durch den Fragebogen entstehenden Auswirkungen (consequences) sind vorgesehen. Dieser Fragebogen könnte zum breiteren Einsatz von MSF in der ärztlichen Weiterbildung auch im deutschsprachigen Raum beitragen. This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.
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Mit diesem Artikel geben die Autorinnen und der Autor einen Überblick über einige wichtige, im deutschsprachigen Raum häufig eingesetzte, kriminalprognostische Verfahren. Die Fragestellung ist deren Anwendbarkeit bei Frauen. Im Einzelnen geht es dabei um die revidierte Psychopathie-Checkliste, den Violence Risk Appraisal Guide, das Historical Clinical Risk Management-20 und das revidierte Level of Service Inventory. Dabei werden zunächst Hintergrundinformationen sowie der jeweilige empirische Kenntnisstand dargestellt. Anschließend erfolgt eine Beschreibung zweier Studien anderer Autorinnen und Autoren, in denen die Anwendung von drei bzw. vier der der genannten Verfahren im Rahmen von Strafverfahren evaluiert wurde. Beide Überprüfungen ergaben Hinweise auf eine grundsätzlich vorhandene Kriteriumsvalidität der untersuchten Verfahren in Bezug auf erneute Straftaten. Allerdings erweist sich eine Verallgemeinerung dieser Studienergebnisse als kaum möglich. Die Implikationen, die sich daraus für die Anwendung kriminalprognostischer Verfahren bei beschuldigten Frauen oder Straftäterinnen im deutschen Sprachraum ergeben, werden diskutiert.
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Informationskompetenz ist heute als Begriff , Konzept und praktisches Tätigkeitsfeld von Bibliotheken weltweit etabliert. Entstehung, Verbreitung und Entwicklung von „Informationskompetenz“ im deutschsprachigen Raum stehen in engem Zusammenhang mit dem in den USA und international seit den 1980er Jahren diskutierten und praktisch umgesetzten Konzept der „Information Literacy“. Auch wenn die beiden Begriffe in der Regel gleichbedeutend verwendet werden, zeigt ein Vergleich der vorwiegend aus englischsprachigen Ländern – insbesondere den USA, Australien und Großbritannien – stammenden Literatur zur Information Literacy mit deutschsprachigen Publikationen zur Informationskompetenz neben zahlreichen Gemeinsamkeiten auch unterschiedliche Tendenzen und Schwerpunkte, die sich einerseits auf die zeitverschobene historische Entwicklung, andererseits auf unterschiedliche bildungs- und berufspolitische, institutionelle und terminologische Rahmenbedingungen zurückführen lassen. Einige dieser Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden aus historischer Perspektive sowie mit Blick auf aktuelle inhaltliche Themen und Desiderate näher beleuchtet.