Wahlbeteiligung im Lebensverlauf. A-P-K-Analysen für die Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von 1953 bis 1987

Im vorliegenden Beitrag soll geklärt werden, ob der Wandel in der Beteiligung an Bundestagswahlen mit dem kohortenspezifischen Wahlverhalten politischer Generationen zusammenhängt, und welche Rolle dabei Alters- und Periodeneffekte spielen. Dabei steht auch die Frage zur Diskussion, ob es nach der Bundestagswahl im Jahre 1972 tatsächlich zu einem Rückgang der Wahlbeteiligung gekommen ist oder ob dieses Phänomen auf einem Artefakt der amtlichen Wahlstatistik beruht. Diese beiden Fragestellungen werden für unterschiedliche Kohorten mit retrospektiven Lebensverlaufsdaten untersucht. Zum einen wird festgestellt, dass die Wahlbeteiligung in den 1970er und 1980er Jahren tatsächlich wegen einer gewachsenen Zahl bekennender Nichtwähler gesunken war. Zum anderen bestätigt es sich, dass der soziale Wandel in der Höhe der Wahlbeteiligung vornehmlich auf das geänderte Wahlverhalten in der Abfolge politischer Generationen zurückzuführen ist. Während das Alter der Wahlberechtigten dabei kaum eine Rolle spielte, waren Periodeneffekte, die Veränderungen von gesellschaftlichen Verhältnissen und des Politikangebots widerspiegelten, von sekundärer Bedeutung.

Future prospects for SPECT imaging using the radiolanthanide terbium-155 — production and preclinical evaluation in tumor-bearing mice

We assessed the suitability of the radiolanthanide 155 Tb (t1/2 = 5.32 days, Eγ = 87 keV (32%), 105 keV (25%)) in combination with variable tumor targeted biomolecules using preclinical SPECT imaging. Methods 155Tb was produced at ISOLDE (CERN, Geneva, Switzerland) by high-energy (~ 1.4 GeV) proton irradiation of a tantalum target followed by ionization and on-line mass separation. 155 Tb was separated from isobar and pseudo-isobar impurities by cation exchange chromatography. Four tumor targeting molecules – a somatostatin analog (DOTATATE), a minigastrin analog (MD), a folate derivative (cm09) and an anti-L1-CAM antibody (chCE7) – were radiolabeled with 155 Tb. Imaging studies were performed in nude mice bearing AR42J, cholecystokinin-2 receptor expressing A431, KB, IGROV-1 and SKOV-3ip tumor xenografts using a dedicated small-animal SPECT/CT scanner. Results The total yield of the two-step separation process of 155 Tb was 86%. 155 Tb was obtained in a physiological l-lactate solution suitable for direct labeling processes. The 155 Tb-labeled tumor targeted biomolecules were obtained at a reasonable specific activity and high purity (> 95%). 155 Tb gave high quality, high resolution tomographic images. SPECT/CT experiments allowed excellent visualization of AR42J and CCK-2 receptor-expressing A431 tumors xenografts in mice after injection of 155 Tb-DOTATATE and 155 Tb-MD, respectively. The relatively long physical half-life of 155 Tb matched in particular the biological half-lives of 155 Tb-cm09 and 155 Tb-DTPA-chCE7 allowing SPECT imaging of KB tumors, IGROV-1 and SKOV-3ip tumors even several days after administration. Conclusions The radiolanthanide 155 Tb may be of particular interest for low-dose SPECT prior to therapy with a therapeutic match such as the β--emitting radiolanthanides 177Lu, 161 Tb, 166Ho, and the pseudo-radiolanthanide 90Y.

Retuschen am Stadtbild: Altstadtsanierung und Identitätspolitik in der Schweiz der 1930er bis 1950er Jahre

In den Altstädten von Bern, Basel und Zürich wurden in den Jahren unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkriegs Sanierungskampagnen in Angriff genommen, welche gleichermassen hygienische Zielsetzungen wie auch eine Bewahrung des bestehenden „Stadtbilds“ verfolgten. In der Nachkriegszeit schlugen sich diese in einer eigentlichen Welle von Restaurierungen und Ersatzneubauten nieder, die in ihrer Summe den Bestand weniger bewahrten, als vielmehr in traditionalistischem Sinn überformten. Ziel des Vortrags ist es, die baulichen Eingriffe und die ihnen zugrundeliegenden Sanierungskonzepte in ihrem zeitgenössischen politischen Kontext zu verorten. Beispielhaft lässt sich an den Tätigkeiten der „Eidgenössischen Expertenkommission für Altstadtsanierung“ zeigen, wie in der Schweiz jener Jahre auch das Bauerbe in den Dienst einer traditionalistischen Kulturpolitik gestellt wurde. Dass dies auf mehr indirektem Weg geschah und unter Einbezug verschiedener Institutionen und Akteure, kann dabei als besonderes Kennzeichen der Konsenspolitik im Zeichen der sogenannten „Geistigen Landesverteidigung“ gelten.