1 resultado para Vallenilla Lanz, Laureano

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Große Dramendichtung kann nur in historischen Umbruchszeiten wie der Antike, der Reformationszeit und im 19. Jahrhundert, also zu Lebzeiten Friedrich Hebbels, entstehen. Das schreibt Hebbel im Vorwort zu seinem bürgerlichen Trauerspiel âžMaria Magdalenaâœ. Die großen Zeiten der TragÃdien sind Zeiten umwälzender Veränderungen. Im langen 19. Jahrhundert, zwischen Revolution und Restauration, zwischen Reformen und Reaktion, zwischen Hoffnungen auf Demokratie, Nationalstaatlichkeit, zwischen Josephinismus und Ãra Metternich, waren die Voraussetzungen für ein Jahrhundert der TragÃdie gegeben. Zwei der bedeutendsten Dramatiker des 19. Jahrhunderts, Franz Grillparzer und Friedrich Hebbel, sind Thema der Dissertation. Dabei hat die Arbeit mit der Diskursivierung von Fremdheit und Fremde eine Neuperspektivierung ausgewählter Dramen geleistet, die so in der Forschung noch nicht existiert, wobei diese Perspektive in der Forschung bereits angelegt war. Die hier vorliegende Arbeit hat das âžPhänomen der Fremdeâœ, wie Günther Häntzschel es in einem Aufsatz nennt, in den Dramen âžJudithâœ, âžGyges und sein Ring✠und âžDie Nibelungen✠von Hebbel und in den Dramen âžDas goldene Vließâœ, âžDie Jüdin von Toledo✠und âžLibussa✠von Grillparzer untersucht. Die zentralen Begriffe âžFremde✠und âžFremdheit✠wurden dabei als literarische Topoi, um methodisch besser mit ihnen operieren zu kÃnnen, in verschiedene Dimensionen der Fremdheit unterteilt: Dabei wurde neben der âžFremdheit der Kulturen✠und der âžFremdheit zwischen den Geschlechtern✠auch die Fremdheit zwischen dem âžmythischen Rand der Welt✠und dem âžHorizont der Vernunft✠untersucht. Ferner widmete sich ein Kapitel dem Thema Entfremdung und Selbstentfremdung, eine Dimension der Fremdheit, die ebenfalls für die Dramenanalyse relevant ist.