2 resultados para Arctocephalus australis

em ArchiMeD - Elektronische Publikationen der Universität Mainz - Alemanha


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In dieser Arbeit wurde das Farbensehen bei einem männlichenVogel Strauss verhaltensphysiologisch untersucht. Anhand vonDressurexperimenten wurden die spektrale Empfindlichkeit unddie Wellenlängenunterscheidungsfähigkeit analysiert und mitden mikrospektrophotometrisch ermittelten Eigenschaften derZapfen (nach Wright und Bowmaker, 2001) verglichen. DerVogel Strauss besitzt vier Zapfentypen mit unterschiedlichgefärbten Öltröpfchen (Typ Y, R, C, T). Öltröpfchen wirkenals Kantenfilter, in dem sie im UV-Bereich und bei kurzenWellenlängen kein Licht hindurchlassen. Die Maxima dereffektiven Zapfenempfindlichkeit verschieben sich dadurch zulängeren Wellenlängen. Die in den Dressurexperimenten ermittelten Maxima derspektralen Empfindlichkeit liegen bei 404nm, 495nm, 544nmund 602,7nm und entsprechen gut der Umhüllenden dermikrospektrophotometrisch ermittelten effektivenZapfenempfindlichkeitsfunktion. Die Wellenlängenunterscheidung beim Vogel Strauss zeigt sichin einer Delta-Lambda-Funktion mit stark ausgeprägten Maxima(bei 474nm und zwischen 529,5nm und 540nm) und Minima(zwischen 402,5nm und 452nm, bei ca. 500nm und 596,5nm) undweist auf ein tetrachromatisches Farbensehen hin. Die Delta-Lambda-Funktion des Strauss und der Schildkröte,die ebenfalls über Öltröpfchen verfügt, sind ähnlich. Sostimmen die Stellen bester Unterscheidung bei ca. 400nm,500nm und 600nm überein. Abweichungen zeigen sich imkurzwelligen Bereich, in dem der Strauss über bessereUnterscheidbarkeit verfügt als die Schildkröte. Im Gegensatzzu anderen untersuchten Vogelarten (Kolibri und Taube) zeigtsich die Wirkung der Öltröpfchen beim Vogel Strauss in derUnterscheidungsfähigkeit für Wellenlängen sehr deutlich.

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Robben sind amphibische marine Säugetiere. Das bedeutet, dass sie zweirnunterschiedliche Lebensräume, Wasser und Land, bewohnen. Ihre sensorischen Systeme müssen auf beide Medien abgestimmt sein. Gerade für das Sehvermögen ist es eine große Herausforderung, sich den zwei optisch unterschiedlichen Medien anzupassen. Deshalb sind Forscher an dem Sehen von marinen Säugern seit dem zwanzigsten Jahrhundert so sehr interessiert. rnBis heute wird kontrovers diskutiert, ob marine Säugetiere Farbe sehen können, da sie durch einen Gendefekt nur einen Zapfentyp besitzen und somit zu den Zapfen-Monochromaten gehören. Dressurexperimente zeigten jedoch, dass Seebären und Seelöwen in der Lage sind grüne und blaue Testfelder von Graustufen zu unterscheiden (Busch & Dücker, 1987; Griebel & Schmid, 1992).rnUm auszuschließen, dass die Tiere ein Farbensehen über die Unterscheidung von Helligkeit vortäuschen, wurde in der vorliegenden Arbeit zunächst die Kontrasterkennung untersucht und danach Tests auf Farbensehen durchgeführt. Als Versuchstiere dienten zwei Seehunde (Phoca vitulina) und zwei Südafrikanische Seebären (Arctocephalus pusillus). Alle Versuche wurden unter freien Himmel im Zoo Frankfurt durchgeführt. Den Tieren wurden immer drei Testfelder zur Auswahl geboten: zwei waren gleich und zeigten ein homogenen Hintergrund, das dritte zeigte ein Dreieck auf demselben Hintergrund. Die Tiere wurden auf das Dreieck dressiert. In den Versuchen zum Helligkeitskontrast wurden graue Dreiecke auf grauem Hintergrund verwendet. Das Dreieck wurde nicht erkannt bei einem Luminanz-Kontrast (K= LD/(LD+LH)) zwischen 0,03 und -0,12.rnBeim Test auf Farbensehen wurden die Farben Blau, Grün, Gelb und Orange auf grauem Hintergrund verwendet. Die Testreihen zeigten, dass jedes Tier auch in Bereichen von geringem Helligkeitskontrast hohe Wahlhäufigkeiten auf das farbige Dreieck erzielte und somit eindeutig die Farben Blau, Grün und Gelb sehen konnte. Lediglich bei der Farbe Orange kann keine Aussage zum Farbensehen getroffen werden, da das farbige Dreieck immer dunkler war als der Hintergrund. rnZusammenfassend konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass Seehunde und Seebären in der Lage sind Farbe zu sehen. Vermutlich beruht diese Fähigkeit auf der Interaktion von Stäbchen und Zapfen. rn