3 resultados para Air Pollutants
em ArchiMeD - Elektronische Publikationen der Universität Mainz - Alemanha
Resumo:
Wasserlsliche organische Verbindungen (WSOCs) sind Hauptbestandteile atmosphrischer Aerosole, die bis zu ~ 50% und mehr der organischen Aerosolfraktion ausmachen. Sie knnen die optischen Eigenschaften sowie die Hygroskopizitt von Aerosolpartikeln und damit deren Auswirkungen auf das Klima beeinflussen. Darber hinaus knnen sie zur Toxizitt und Allergenitt atmosphrischer Aerosole beitragen.In dieser Studie wurde Hochleistungsflssigchromatographie gekoppelt mit optischen Diodenarraydetektion und Massenspektrometrie (HPLC-DAD-MS und HPLC-MS/MS) angewandt, um WSOCs zu analysieren, die fr verschiedene Aerosolquellen und -prozesse charakteristisch sind. Niedermolekulare Carbonsuren und Nitrophenole wurden als Indikatoren fr die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Entstehung sowie Alterung sekundrer organischer Aerosole (SOA) aus biogenen Vorlufern untersucht. Protein-Makromolekle wurden mit Blick auf den Einfluss von Luftverschmutzung und Nitrierungsreaktionen auf die Allergenitt primrer biologischer Aerosolpartikel wie Pollen und Pilzsporen untersucht.rnFilterproben von Grob- und Feinstaubwurden ber ein Jahr hinweg gesammelt und auf folgende WSOCs untersucht: die Pinen-Oxidationsprodukte Pinsure, Pinonsure und 3-Methyl-1,2,3-Butantricarbonsure (3-MBTCA) sowie eine Vielzahl anderer Dicarbonsuren und Nitrophenole. Saisonale Schwankungen und andere charakteristische Merkmale werden mit Blick auf Aerosolquellen und -senken im Vergleich zu Daten anderen Studien und Regionen diskutiert. Die Verhtlnisse von Adipinsure und Phthalsure zu Azelainsure deuten darauf hin, dass die untersuchten Aerosolproben hauptschlich durch biogene Quellen beeinflusst werden. Eine ausgeprgte Arrhenius-artige Korrelation wurde zwischen der 3-MBTCA-Konzentration und der inversen Temperatur beobachtet (R2 = 0.79, Ea = 12610 kJ mol-1, Temperaturbereich 275300 K). Modellrechnungen zeigen, dass die Temperaturabhngigkeit auf eine Steigerung der photochemischen Produktionsraten von 3-MBTCA durch erhhte OH-Radikal-Konzentrationen bei erhhten Temperaturen zurckgefhrt werden kann. Im Vergleich zur chemischen Reaktionskinetik scheint der Einfluss von Gas-Partikel-Partitionierungseffekten nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Ergebnisse zeigen, dass die OH-initiierte Oxidation von Pinosure der geschwindigkeitsbestimmende Schritt der Bildung von 3-MBTCA ist. 3-MBTCA erscheint somit als Indikator fr die chemische Alterung von biogener sekundrer organischer Aerosole (SOA) durch OH-Radikale geeignet. Eine Arrhenius-artige Temperaturabhngigkeit wurde auch fr Pinure beobachtet und kann durch die Temperaturabhngigkeit der biogenen Pinen-Emissionen als geschwindigkeitsbestimmender Schritt der Pinsure-Bildung erklrt werden (R2 = 0.60, Ea = 849 kJ mol-1).rn rnFr die Untersuchung von Proteinnitrierungreaktionen wurde nitrierte Proteinstandards durch Flssigphasenreaktion von Rinderserumalbumin (BSA) und Ovalbumin (OVA) mit Tetranitromethan (TNM) synthetisiert.Proteinnitrierung erfolgt vorrangig an den Resten der aromatischen Aminosure Tyrosin auf, und mittels UV-Vis-Photometrie wurde der Proteinnnitrierungsgrad (ND) bestimmt. Dieser ist definiert als Verhltnis der mittleren Anzahl von Nitrotyrosinresten zur Tyrosinrest-Gesamtzahl in den Proteinmoleklen. BSA und OVA zeigten verschiedene Relationen zwischen ND und TNM/Tyrosin-Verhltnis im Reaktionsgemisch, was vermutlich auf Unterschiede in den Lslichkeiten und den molekularen Strukturen der beiden Proteine zurck zu fhren ist.rnDie Nitrierung von BSA und OVA durch Exposition mit einem Gasgemisch aus Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) wurde mit einer neu entwickelten HPLC-DAD-Analysemethode untersucht. Diese einfache und robuste Methode erlaubt die Bestimmung des ND ohne Hydrolyse oder Verdau der untersuchten Proteine und ernglicht somit eine effiziente Untersuchung der Kinetik von Proteinnitrierungs-Reaktionen. Fr eine detaillierte Produktstudien wurden die nitrierten Proteine enzymatisch verdaut, und die erhaltenen Oligopeptide wurden mittels HPLC-MS/MS und Datenbankabgleich mit hoher Sequenzbereinstimmung analysiert. Die Nitrierungsgrade individueller Nitrotyrosin-Reste (NDY) korrelierten gut mit dem Gesamt-Proteinnitrierungsgrad (ND), und unterschiedliche Verhltnisse von NDY zu ND geben Aufschluss ber die Regioselektivitt der Reaktion. Die Nitrierungmuster von BSA und OVA nach Beahndlung mit TNM deuten darauf hin, dass die Nachbarschaft eines negativ geladenen Aminosurerestes die Tyrosinnitrierung frdert. Die Behandlung von BSA durch NO2 und O3 fhrte zu anderend Nitrierungemustern als die Behandlung mit TNM, was darauf hindeutet, dass die Regioselektivitt der Nitrierung vom Nitrierungsmittel abhngt. Es zeigt sich jedoch, dass Tyrosinreste in Loop-Strukturen bevorzugt und unabhngig vom Reagens nitriert werden.Die Methoden und Ergebnisse dieser Studie bilden eine Grundlage fr weitere, detaillierte Untersuchungen der Reaktionskinetik sowie der Produkte und Mechanismen von Proteinnitrierungreaktionen. Sie sollen helfen, die Zusammenhnge zwischen verkehrsbedingten Luftschadstoffen wie Stickoxiden und Ozon und der Allergenitt von Luftstaub aufzuklren.rn
Resumo:
Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte beeinflussen die Menschen ihre Umwelt. Durch anthropogene Emissionen ndert sich die Zusammensetzung der Atmosphre, was einen zunehmenden Einfluss unter anderem auf die Atmosphrenchemie, die Gesundheit von Mensch, Flora und Fauna und das Klima hat. Die steigende Anzahl riesiger, wachsender Metropolen geht einher mit einer rumlichen Konzentration der Emission von Luftschadstoffen, was vor allem einen Einfluss auf die Luftqualitt der windabwrts gelegenen ruralen Regionen hat. In dieser Doktorarbeit wurde im Rahmen des MEGAPOLI-Projektes die Abluftfahne der Megastadt Paris unter Anwendung des mobilen Aerosolforschungslabors MoLa untersucht. Dieses ist mit modernen, zeitlich hochauflsenden Instrumenten zur Messung der chemischen Zusammensetzung und Grenverteilung der Aerosolpartikel sowie einiger Spurengase ausgestattet. Es wurden mobile Messstrategien entwickelt und angewendet, die besonders geeignet zur Charakterisierung urbaner Emissionen sind. Querschnittsmessfahrten durch die Abluftfahne und atmosphrische Hintergrundluftmassen erlaubten sowohl die Bestimmung der Struktur und Homogenitt der Abluftfahne als auch die Berechnung des Beitrags der urbanen Emissionen zur Gesamtbelastung der Atmosphre. Quasi-Lagrangesche Radialmessfahrten dienten der Erkundung der rumlichen Erstreckung der Abluftfahne sowie auftretender Transformationsprozesse der advehierten Luftschadstoffe. In Kombination mit Modellierungen konnte die Struktur der Abluftfahne vertieft untersucht werden. Flexible stationre Messungen ergnzten den Datensatz und lieen zudem Vergleichsmessungen mit anderen Messstationen zu. Die Daten einer ortsfesten Messstation wurden zustzlich verwendet, um die Alterung des organischen Partikelanteils zu beschreiben. Die Analyse der mobilen Messdaten erforderte die Entwicklung einer neuen Methode zur Bereinigung des Datensatzes von lokalen Streinflssen. Des Weiteren wurden die Mglichkeiten, Grenzen und Fehler bei der Anwendung komplexer Analyseprogramme zur Berechnung des O/C-Verhltnisses der Partikel sowie der Klassifizierung der Aerosolorganik untersucht. Eine Validierung verschiedener Methoden zur Bestimmung der Luftmassenherkunft war fr die Auswertung ebenfalls notwendig. Die detaillierte Untersuchung der Abluftfahne von Paris ergab, dass diese sich anhand der Erhhung der Konzentrationen von Indikatoren fr unprozessierte Luftverschmutzung im Vergleich zu Hintergrundwerten identifizieren lsst. Ihre eher homogene Struktur kann zumeist durch eine Gau-Form im Querschnitt mit einem exponentiellen Abfall der unprozessierten Schadstoffkonzentrationen mit zunehmender Distanz zur Stadt beschrieben werden. Hierfr ist hauptschlich die turbulente Vermischung mit Umgebungsluftmassen verantwortlich. Es konnte nachgewiesen werden, dass in der advehierten Abluftfahne eine deutliche Oxidation der Aerosolorganik im Sommer stattfindet; im Winter hingegen lie sich dieser Prozess whrend der durchgefhrten Messungen nicht beobachten. In beiden Jahreszeiten setzt sich die Abluftfahne hauptschlich aus Ru und organischen Partikelkomponenten im PM1-Grenbereich zusammen, wobei die Quellen Verkehr und Kochen sowie zustzlich Heizen in der kalten Jahreszeit dominieren. Die PM1-Partikelmasse erhhte sich durch die urbanen Emissionen im Vergleich zum Hintergrundwert im Sommer in der Abluftfahne im Mittel um 30% und im Winter um 10%. Besonders starke Erhhungen lieen sich fr Polyaromaten beobachten, wo im Sommer eine mittlere Zunahme von 194% und im Winter von 131% vorlag. Jahreszeitliche Unterschiede waren ebenso in der Grenverteilung der Partikel der Abluftfahne zu finden, wo im Winter im Gegensatz zum Sommer keine zustzlichen nukleierten kleinen Partikel, sondern nur durch Kondensation und Koagulation angewachsene Partikel zwischen etwa 10nm und 200nm auftraten. Die Spurengaskonzentrationen unterschieden sich ebenfalls, da chemische Reaktionen temperatur- und mitunter strahlungsabhngig sind. Weitere Anwendungsmglichkeiten des MoLa wurden bei einer berfhrungsfahrt von Deutschland an die spanische Atlantikkste demonstriert, woraus eine Kartierung der Luftqualitt entlang der Fahrtroute resultierte. Es zeigte sich, dass hauptschlich urbane Ballungszentren von unprozessierten Luftschadstoffen betroffen sind, advehierte gealterte Substanzen jedoch jede Region beeinflussen knnen. Die Untersuchung der Luftqualitt an Standorten mit unterschiedlicher Exposition bezglich anthropogener Quellen erweiterte diese Aussage um einen Einblick in die Variation der Luftqualitt, abhngig unter anderem von der Wetterlage und der Nhe zu Emissionsquellen. Damit konnte gezeigt werden, dass sich die entwickelten Messstrategien und Analysemethoden nicht nur zur Untersuchung der Abluftfahne einer Grostadt, sondern auch auf verschiedene andere wissenschaftliche und umweltmesstechnische Fragestellungen anwenden lassen.
Resumo:
Natural and anthropogenic emissions of gaseous and particulate matter affect the chemical composition of the atmosphere, impact visibility, air quality, clouds and climate. Concerning climate, a comprehensive characterization of the emergence, composition and transformation of aerosol particles is relevant as their influence on the radiation budget is still rarely understood. Regarding air quality and therefore human health, the formation of atmospheric aerosol particles is of particular importance as freshly formed, small particles penetrate into the human alveolar region and can deposit. Additionally, due to the long residence times of aerosol particles in the atmosphere it is crucial to examine their chemical and physical characteristics.This cumulative dissertation deals with stationary measurements of particles, trace gases and meteorological parameters during the DOMINO (Diel Oxidant Mechanism In relation to Nitrogen Oxide) campaign at the southwest coast of Spain in November/December 2008 and the ship emission campaign on the banks of the Elbe in Freiburg/Elbe in April 2011. Measurements were performed using the Mobile research Laboratory MoLa which is equipped with state-of-the-art aerosol particle and trace gas instruments as well as a meteorological station.