29 resultados para Schweizerische Literatur
em Université de Lausanne, Switzerland
Resumo:
Die Dissertation bietet eine neue Sichtweise auf die Autorin Annemarie Schwarzenbach, die in den 1930er Jahren im Feuilleton der renommiertesten Schweizer Zeitungen - wie der NZZ, der Weltwoche oder auf den besten Doppelseiten der illustrierten Zeitschriften - überaus präsent war. Im Zentrum der Analyse steht das journalistische Werk Schwarzenbachs mit ca. 300 Reportagen und Feuilletons, die im Zeitraum von 1930-1942 erschienen sind. Die Studie erlaubt einen Einblick in wenig erforschtes und zum Teil unveröffentlichtes Material, das in den für Schwarzenbach relevanten Nachlässen und Zeitungsarchiven in großen Schweizer Bibliotheken ausgewertet wurde. Zu den konsultierten Institutionen gehören die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) in Bern, das Schweizerische Literaturarchiv (SLA), das Robert Walser-Zentrum in Bern, die Zentralbibliothek Zürich (ZBZ) und die Universitätsbibliothek Basel (UB Basel). Zu den ausgewerteten Beständen zählen die Zürcher Illustrierte, Sie und Er, Annabelle, die Basler National-Zeitung, Die Tat, Luzerner Tagblatt, Thurgauer Zeitung, Die Weltwoche und ABC. Erst die Arbeit an den Originalartikeln in den Zeitungen ermöglicht präzise Aussagen zum Aufbau und Stil der Texte; das impliziert die Untersuchung der einzelnen Textstufen - vom Typoskript bis zum gedruckten Artikel. Das publizistische Profil der Zeitungen wurde analysiert und in Beziehung zu den jeweiligen Beiträgen Schwarzenbachs gesetzt. Die Arbeit ist als Text- Kontext-Studie angelegt. Das Projekt veranschaulicht die Entwicklung einer Schriftstellerin, die in ihren literarischen Anfangen eher einem poetologischen Prinzip folgt, das sich klassische Modelle der dichterischen , Inspiration' zum Vorbild nimmt und sich an zeitgenössischen Dichtern wie Rilke und George orientiert. Über das Medium der Zeitung findet die Autorin zu einem neuen Stil: Im Spannungsfeld von subjektiv-lyrischem Anspruch und der Orientierung am Sachlichkeitswert und Authentizitätspostulat entstehen Schwarzenbachs journalistische Arbeiten. In dieser Hinsicht ist die Autorin keine literarische Außenseiterin, trotz ihrer außergewöhnlichen Biografie und Lebenssituation. Sie teilt in ihrer Hinwendung zum feuilletonistischen und journalistischen Schreiben die literarischen Existenzbedingungen einer ganzen Generation von Grenzgängern zwischen Literatur und Journalismus, von Musil, Roth bis zu Kerr, Kisch, Toller und Benjamin. Annemarie Schwarzenbach akzentuiert aber dabei die Reportage als Medium der Fremderfahrung und fuhrt sie gleichzeitig an ihren historischen Ursprung im Reisebericht zurück.
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Fraud is as old as Mankind. There are an enormous number of historical documents which show the interaction between truth and untruth; therefore it is not really surprising that the prevalence of publication discrepancies is increasing. More surprising is that new cases especially in the medical field generate such a huge astonishment. In financial mathematics a statistical tool for detection of fraud is known which uses the knowledge of Newcomb and Benford regarding the distribution of natural numbers. This distribution is not equal and lower numbers are more likely to be detected compared to higher ones. In this investigation all numbers contained in the blinded abstracts of the 2009 annual meeting of the Swiss Society of Anesthesia and Resuscitation (SGAR) were recorded and analyzed regarding the distribution. A manipulated abstract was also included in the investigation. The χ(2)-test was used to determine statistical differences between expected and observed counts of numbers. There was also a faked abstract integrated in the investigation. A p<0.05 was considered significant. The distribution of the 1,800 numbers in the 77 submitted abstracts followed Benford's law. The manipulated abstract was detected by statistical means (difference in expected versus observed p<0.05). Statistics cannot prove whether the content is true or not but can give some serious hints to look into the details in such conspicuous material. These are the first results of a test for the distribution of numbers presented in medical research.
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Der Beitrag untersucht Handschriften mit weltlichen Texten, die sich aus der geistlichen Büchersammlung des Spiritualisten und Schwenckfeld-Anhängers Daniel Sudermann (1550-ca. 1631) erhalten haben oder für diese Sammlung erschlossen werden können. Anhand von Lektürenotizen Sudermanns in seinen Handschriften sowie einem kommentierten Bücherverzeichnis, aber auch anhand von inhaltlichen Bezügen der Texte untereinander werden mögliche Anziehungspunkte und konkrete Leseinteressen rekonstruiert, die Sudermann mit der Profanliteratur des Mittelalters verbunden haben könnte. Dabei erweist sich, daß Sudermann die weltliche Romanliteratur des Mittelalters entgegen der bisherigen Einschätzung durchaus gewürdigt hat. Allerdings las er sie nicht mit der Faszination an der Fiktion, die ihren mittelalterlichen Lesern zuzutrauen ist, sondern rezipierte sie im Sinne historischer Quellen, wobei zwei Interessenschwerpunkte zu identifizieren sind: Sudermann beschäftigte sich mit der fabulösen Frühgeschichte des Christentums in Indien, an die eine große Mehrzahl der aus seinem Besitz bekannten weltlichen Texte direkt oder indirekt anschließt. Daneben galt seine Aufmerksamkeit adelsgenealogischen Informationen, die er der mittelalterlichen Romanliteratur entnehmen zu können glaubte. Den Aufsatz begleitet ein Faksimileabdruck von Sudermanns Autograph des kommentierten Bücherverzeichnisses.