13 resultados para Schreiben

em Université de Lausanne, Switzerland


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In Autorinszenierungen wird Paul Nizons und Hugo Loetschers autobiographisch geprägtes Schreiben untersucht. Dabei wird gezeigt, wie sich beide - jeder auf seine Weise - bestimmte Autorselbstbildnisse modellieren. Während sich Nizon in den achtziger Jahren zum ,,Autobiographie-Fiktionär" (Am Schreiben gehen, S. 133) proklamiert hat, und all seine Bücher um die Erschreibung eines Ich kreisen, bilden Loetschers autobiographisch geprägten Texte nur einen Teil seines Werkes. Bekannt ist Loetscher vor allem für sein journalistisches Schaffen, in welchem das Ich durchaus einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Die Art und Weise, wie beide Autoren in ihren Büchern das Ich schreiben, ist aber verschieden: Nizon erfindet sich in seinen Texten als Figur neu, indem er die Erinnerungsdistanz schreibend überspringt. Loetscher behält die Erzähldistanz als Autor dagegen stets bei, um aus seinem Leben ein Narrativ zu machen. Da die Begriffe der Autofiktion und der Autonarration diese Unterschiede auf einer theoretischen Ebene beinhalten, bilden sie ein passendes Instrumentarium, um Nizons und Loetschers Texte zu benennen und zu befragen. Obwohl es zwischen Nizons autofiktionalen und Loetschers autonarrativen Texten Unterschiede gibt, lassen sich auch Gemeinsamkeiten herausarbeiten. In einem für diese Doktorarbeit wegweisenden Artikel schrieb Roman Bucheli, die ,,Selbstbefragung" fungiere bei beiden als ,,gemeinsamer Nenner" (Ferne Bekannte, S. 57). In dieser Dissertation wird Bucheiis Feststellung aufgegriffen und weiterentwickelt, indem gezeigt wird, dass die erwähnte ,,Selbstbefragung" sowohl bei Nizon als auch bei Loetscher in einer vergleichbaren Selbstgestaltung mündet. Selbst wenn das Resultat dieser Gestaltung bei beiden Autoren dann wiederum verschieden ist, resultiert sie aus einem ähnlichen Arbeitsverfahren heraus, das textgenetisch betrachtet wird. Als archivalisch denkende Autoren erschreiben sich beide bestimmte Autorselbstbildnisse, indem sie ältere Texte aufgreifen, überarbeiten und daraus neue Bücher gewinnen. Ziel der hier zusammengefassten Doktorarbeit ist es also, Paul Nizons und Hugo Loetschers autobiographisch geprägtes Schreiben im Kontext des Archivs über die Begriffe der Autofiktion und der Autonarration wechselseitig gegeneinander zu profilieren. Durch die genaue Analyse des Textmaterials wird gezeigt, wie sich Paul Nizon zum Autofiktionär inszeniert und Hugo Loetscher zum Schriftsteller.

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Die Dissertation bietet eine neue Sichtweise auf die Autorin Annemarie Schwarzenbach, die in den 1930er Jahren im Feuilleton der renommiertesten Schweizer Zeitungen - wie der NZZ, der Weltwoche oder auf den besten Doppelseiten der illustrierten Zeitschriften - überaus präsent war. Im Zentrum der Analyse steht das journalistische Werk Schwarzenbachs mit ca. 300 Reportagen und Feuilletons, die im Zeitraum von 1930-1942 erschienen sind. Die Studie erlaubt einen Einblick in wenig erforschtes und zum Teil unveröffentlichtes Material, das in den für Schwarzenbach relevanten Nachlässen und Zeitungsarchiven in großen Schweizer Bibliotheken ausgewertet wurde. Zu den konsultierten Institutionen gehören die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) in Bern, das Schweizerische Literaturarchiv (SLA), das Robert Walser-Zentrum in Bern, die Zentralbibliothek Zürich (ZBZ) und die Universitätsbibliothek Basel (UB Basel). Zu den ausgewerteten Beständen zählen die Zürcher Illustrierte, Sie und Er, Annabelle, die Basler National-Zeitung, Die Tat, Luzerner Tagblatt, Thurgauer Zeitung, Die Weltwoche und ABC. Erst die Arbeit an den Originalartikeln in den Zeitungen ermöglicht präzise Aussagen zum Aufbau und Stil der Texte; das impliziert die Untersuchung der einzelnen Textstufen - vom Typoskript bis zum gedruckten Artikel. Das publizistische Profil der Zeitungen wurde analysiert und in Beziehung zu den jeweiligen Beiträgen Schwarzenbachs gesetzt. Die Arbeit ist als Text- Kontext-Studie angelegt. Das Projekt veranschaulicht die Entwicklung einer Schriftstellerin, die in ihren literarischen Anfangen eher einem poetologischen Prinzip folgt, das sich klassische Modelle der dichterischen , Inspiration' zum Vorbild nimmt und sich an zeitgenössischen Dichtern wie Rilke und George orientiert. Über das Medium der Zeitung findet die Autorin zu einem neuen Stil: Im Spannungsfeld von subjektiv-lyrischem Anspruch und der Orientierung am Sachlichkeitswert und Authentizitätspostulat entstehen Schwarzenbachs journalistische Arbeiten. In dieser Hinsicht ist die Autorin keine literarische Außenseiterin, trotz ihrer außergewöhnlichen Biografie und Lebenssituation. Sie teilt in ihrer Hinwendung zum feuilletonistischen und journalistischen Schreiben die literarischen Existenzbedingungen einer ganzen Generation von Grenzgängern zwischen Literatur und Journalismus, von Musil, Roth bis zu Kerr, Kisch, Toller und Benjamin. Annemarie Schwarzenbach akzentuiert aber dabei die Reportage als Medium der Fremderfahrung und fuhrt sie gleichzeitig an ihren historischen Ursprung im Reisebericht zurück.

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Zusammenfassung In Wien hat Ilse Aichinger (*1921) das Glück der Kindheit erlebt und die Verfolgung durch die Nazis, die ihre jüdischen Verwandten ermordeten. Aichingers Texte zu Wien, die zwischen 1945 und 2005 entstanden sind, suchen in der Topographie der Stadt nach den vergangenen Zeiten und abwesenden Menschen. Sie bilden ein singuläres Erinnerungsprojekt, das einer »Vergangenheitsbewältigung« aus gesicherter Position ein Gedenken entgegengesetzt, das mitsamt seinen Gegenständen im Fluss bliebt. Das Schreiben über Wien bildet einen gewichtigen Strang in einem Werk, das durch Brüche und Lücken gekennzeichnet ist, einen kleinen, immer neu erzählten Stoff und eine immense Spanne an Textformen. In seiner Entwicklung vom Frühwerk, das auf ein emphatisch sich selbst setzendes, existentialistisches Subjekt zentriert ist, zu dem feuilletonistischen Projekt einer »Autobiographie ohne Ich« spiegeln sich 50 Jahre deutscher Literatur- und Kulturgeschichte. Die Einleitung widmet sich der topographischen Poetologie, mit der Ilse Aichinger, Paul Celan, Günter Eich und Ingeborg Bachmann im Diskurs der Standort- und Richtungsbestimmung der Nachkriegsjahre einen eigenen Akzent setzen. Kapitel 1 rekonstruiert am Beispiel der Erzählung Das Plakat (1948) das Raum-, Zeichenund Lektüremodell, das Aichingers hochgradig selbstreferentiellen Texte sowohl abbilden als auch in ihrer Struktur realisieren. Kapitel 2 gewinnt über die Lokalisierung der Schauplätze des Romans Die größere Hoffnung (1948/60) in der Wiener Topographie Aufschluss über die Form des Romans. Der Weg des Romans durch die Stadt integriert die räumlich und zeitlich diskontinuierlichen Kapitel zu einem übergreifenden Ganzen. Kapitel 3 widmet sich den szenischen Dialogen Zu keiner Stunde (1957), die durch ihre Titel in Wien lokalisiert sind. Zeichnet Die größere Hoffnung eine Topographie des Terrors, gehen die Dialoge von Orten der Kunst und des Gedenkens aus und thematisieren die Bedingungen eines Erinnerns, das lebendig bleibt. Kapitel 4 zeichnet nach, wie in den Prosagedichten im Band Kurzschlüsse (1954/2001) und in der autobiographischen Prosa in Kleist, Moos, Fasane (1987) die Gegenwartsebene eines erinnernden Ichs entsteht, die sich zunehmend dynamisiert und mit dem Schreibvorgang verbindet. Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem feuilletonistischen Spätwerk, in dem mit dem Kino und dem Café auch die Orte des Erinnerns und Schreibens Teil der Wiener Topographie werden. Film und Verhängnis. Blitzlichter auf ein Leben (2001) ist eine Autobiographie, die auf das Verschwinden der eigenen Person zielt.

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In den ersten Kapiteln werden die wichtigsten Prinzipien der Studienplanung dargestellt: Das Fundament jeder Studie ist das Festlegen der Hauptbeziehung, die untersucht werden soll. In weiteren Abschnitten erhalten Sie konkrete Angaben zur Messung des «Outcomes», zur Datenerfassung und Analyse der Daten. Das Management eines Forschungsprojektes, die ethischen Aspekte, das Schreiben eines Forschungsantrages und Tipps für das Schreiben einer Publikation sind weitere Themen dieses Buches.