70 resultados para Heroin Shortage

em Université de Lausanne, Switzerland


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Rekapitulation der Thesen und Ergebnisse In den nachfolgenden Abschnitten werden zur besseren Übersicht nochmals die zentralen Gesichtspunkte der Untersuchung und der wichtigsten Resultate zusammengefasst Zum Schluss werden die Untersuchungsergebnisse noch unter dem Blickwinkel ihrer praktischen Konsequenzen für die Umsetzung einzelner drogenpolitischer Zielsetzungen ausgewertet und die Problembereiche identifiziert, welche zusätzliche Forschungsanstrengungen erforderlich machen A Theoriebildung und Forschungsansatz Die Untersuchung verwendet einen multimodalen methodischen Ansatz (direkte Befragung Strafaktenanalyse und Auswertung amtlicher Statistiken) zur Analyse typischer Anpassungsmechanismen und konkreter Handlungsstrategien als Reaktion auf den behördliche Repression des lokalen Drogenmarktgeschehens Sie fokussiert auf den Kreis regelmäßiger Heroin und/oder Kokainkonsumenten die sich zeitweilig an bekannten Treffpunkten der sogenannten <> dreier Schweizer Städte (Basel Bern und Zürich) aufhalten sowie auf den Kreis von Personen welcher sich um die lokale Distribution dieser Drogen kümmert (cf l Kapitel) Im Rahmen der theoretischen Vorüberlegungen im 2 Kapitel wurde zunächst die Frage nach dem Bedeutungsgehalt des Begriffs <> thematisiert Aus analytischen Gründen wird eine Perspektive bevorzugt die den <> als soziale Konstruktion auffasst Märkte entstehen demnach als Ergebnis individueller Tauschhandlungen sofern diese dazu führen dass sich übereinstimmende Vorstellungen und Erwartungen über die Modalitäten beim Austausch bestimmter Güter oder Leistungen ausbilden Diese Sichtweise impliziert eine kategoriale Unterteilung des Spektrums ökonomischer Tauschhandlungen welche zwischen sporadischer Handelstätigkeit personalen Netzwerke bilateraler Handelsbeziehungen und etablierten Märkten differenziert Auf der Grundlage dieser terminologischen Klärungen wurde mit Blick auf Tauschhandlungen in der Sphäre der Illegalität den Voraussetzungen für das Entstehen von Märkten nachgegangen. Für die Herausbildung illegaler Markte bieten sich in Anbetracht der fehlenden rechtlichen Garantien zum Schutz der <> bzw. zur Abschreckung opportunistischer Verhaltensstrategien nur zwei mögliche Wege an: Zum einen Marktbildungsprozesse auf der Grundlage von Schutzvertragen mit <> Drittpersonen und zum anderen Marktbildungsprozesse auf der Grundlage sozialer Kontrolle. Bei illegalen Märkten, die durch bilaterale Schutzvereinbarungen zustande kommen, werden die Tauschverträge zwischen den Akteuren auf dem Markt mittels Durchsetzungsgarantien abgesichert, die von einer Drittperson angeboten werden. Auf diese Weise wird das Fehlen rechtlicher Mittel zur Sicherung von Ansprüchen bei illegalen Transaktionen wettgemacht. Illegale Märkte, die durch solche Schutzvereinbarungen entstehen, weisen eine Reihe von Schwachstellen auf, die ihre Reichweite und Beständigkeit reduzieren: Das Erfordernis glaubwürdiger Schutzgarantien macht solche Märkte instabil, sowie konkurrierende Anbieter von Schutzgarantien auftreten. Außerdem können solche Märkte infolge der territorialen Gebundenheit der Schutzgarantien nur eine lokal begrenzte Ausdehnung annehmen. Die Herausbildung illegaler Märkte auf der konstitutiven Grundlage sozialer Kontrolle ist demgegenüber an andere Voraussetzungen geknüpft. Ihr Entstehen bedingt, dass innerhalb eines abgrenzbaren Personenkreises kollektives Sozialkapital verfügbar ist. Dies bedeutet, dass unter diesen Personen ein generalisiertes Vertrauen in die Geltung spezifischer Verhaltensstandards und Normen verbreitet ist. Aufgrund der verringerten Transaktionskosten ermöglicht die Existenz eines solchen generalisierten Vertrauens eine Ausweitung der Austauschbeziehungen innerhalb des betreffenden Kollektivs. Weiters wird mit Bezug auf sogenannte middleman oder trading minorities argumentiert, dass die Verfügbarkeit über entsprechendes Sozialkapital bei bestimmten ethnischen Gruppen eher als gegeben erachtet werden darf als bei anderen. Daran schließt eine Untersuchung der Faktoren und Hintergründe an, welche anhand ausgewählter Beispiele die unterschiedliche Bedeutung ethnischen Sozialkapitals bei der Entwicklung illegaler Märkte aufzeigt. Bei den theoretischen Erwägungen im zweiten Kapitel geht es auch um die Frage, welche Strukturen sozialer Organisation unter illegalen Bedingungen entstehen können und unter welchen Voraussetzungen sich organisierte Akteure auf illegalen Märkten zu formieren vermögen. Ausgehend von einer analytischen Unterscheidung zwischen kooperativen und reziprokativen sozialen Interaktionen wird argumentiert, dass sich eine kriminelle Organisation zwangsläufig nur auf der Grundlage kooperativer Beziehungen konstituieren kann. Der Umstand, dass sich die Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer kriminellen Organisation nicht durch formal-rechtlich garantierte Ansprüche und Verpflichtungen regeln lassen, schließt reziprokative «Quid-pro-quo - Orientierungen>> als konstitutive Grundlage für das Zusammenwirken innerhalb derartiger Organisationen aus. Kriminelle Organisationen, die eine Große Zahl von Personen umfassen, müssen demzufolge als hierarchische Netzwerke bilateraler Kooperationsbeziehungen strukturiert sein. Solche hierarchische Kooperationsbeziehungen entsprechen dem hauptsächlich von britischen Sozialanthropologen in verschiedenen Kulturregionen erforschten Phänomen der Patronage-Systeme. Je nach kultureller Ausgestaltung und sozialer Akzeptanz von Patronage-Systemen innerhalb einer ethnischen Gruppe, ist somit auch im Bereich krimineller Aktivitäten ggf. mit der Formierung personenstarker Organisationen zu rechnen. Die theoretischen Analysen mündeten in eine Diskussion, in welcher die als Reaktion auf repressive Marktinterventionen ausgelösten Anpassungen als Prozesse der Adaptation, Substitution, Innovation und Selektion klassifiziert und exemplarisch erörtert wurden. Anschließend wurden in Anknüpfung an die vorangehenden theoretischen Überlegungen und im Hinblick auf die Untersuchung lokaler Drogenmärkte sechs forschungsleitende Hypothesen («Arbeitshypothesen») herausgearbeitet. B. Repressionsniveaus und Marktverhalten Die empirische Datenanalyse wurde im dritten Kapitel aufgenommen. Darin wird anhand der 1997 in den Drogenszenen der Städte Basel, Bern und Zürich erhobenen Befragungsdaten sowie unter Beizug amtlicher Statistiken der Strafverfolgungsbehörden der Nachweis erbracht, dass die Heroin und Kokain konsumierenden Personen in den drei städtischen Drogenmärkten zum Zeitpunkt der Datenerhebung deutlich unterschiedlichen polizeilichen und strafrechtlichen Interventionsrisiken ausgesetzt gewesen sind. Gemäß den berichteten Repressionserfahrungen intervenierten die Strafverfolgungsbehörden der Stadt Bern in der lokalen Drogenszene am repressivsten. Die Berner Drogenkonsumenten wurden am häufigsten kontrolliert, wegen Drogenvergehen von der Polizei angezeigt und auch gerichtlich verurteilt. Für Basel weisen die berichteten Angaben das niedrigste Repressionsniveau aus. Insgesamt wird aufgrund der erfragten Repressionserfahrung auch deutlich, dass Personen, die sich in irgendeiner Form am lokalen Drogenhandel beteiligen, einem relativ größeren Strafverfolgungsrisiko ausgesetzt sind. Vergleichbare Anzeige- und Strafurteilsstatistiken liegen nur für das jeweils, ganze Kantonsgebiet vor. Dementsprechend weniger deutlich sind die zwischen den Kantonen Basel-Stadt, Bern und Zürich ausgewiesenen Repressionsunterschiede. Jedoch deuten auch diese Angaben darauf hin, dass in der Untersuchungsperiode Drogenkonsumenten im Kanton Bern im Vergleich den höchsten und im Kanton Basel-Stadt den niedrigsten Strafverfolgungsdruck zu gewärtigen hatten. Im vierten Kapitel wird anhand der Befragungsdaten das Konsum- und Marktverhalten der Drogenkonsumenten in den drei Städten einem Vergleich unterzogen und in den Zusammenhang mit den im dritten Kapitel aufgewiesenen Differenzen bei den lokalen Repressionsaktivitäten gestellt. Besondere Beachtung findet dabei der Umstand, dass die in Basel befragten Drogenkonsumenten gegenüber den in Zürich und insbesondere Bern befragten Personen im Durchschnitt markant weniger Große Quantitäten Heroin und Kokain konsumieren und wohl gerade deshalb auch deutlich besser sozial integriert sind. Diesbezüglich signifikante Differenzen finden sich gleichfalls zwischen den Befragungsergebnissen in den Städten Bern und Zürich. Während sich aber im Falle der Zürcher Daten die Unterschiede gegenüber Bern größtenteils dadurch erklären lassen, dass sich in Zürich mehr Personen in einem Methadonsubstitutionsprogramm befinden und auch die lokal angebotenen Drogen eine relativ bessere Qualität aufweisen, versagen diese Erklärungsansätze im Falle der Basler Situation. Stattdessen wird argumentiert, dass das in Basel vergleichsweise niedrige Konsumniveau wesentlich durch die verschiedenen Anpassungsstrategien bedingt ist, welche die Drogenmarkteilnehmer angesichts unterschiedlicher Repressionssituationen verfolgen: Weil in Basel seitens der Polizei normalerweise nicht eingeschritten wird, wenn sich vor den insgesamt drei Kontakt und Anlaufstellen für Drogenabhängige Ansammlungen bilden, findet vor deren Türen kaum behelligt von der Polizei ein reger Drogenhandel statt, wobei aber pro Transaktion jeweils nur sehr kleine Heroin- und Kokainmengen die Hand wechseln. Da in Basel somit die Beschaffung von Drogenkleinstmengen kaum mit Behinderungen verbunden ist und der «Stoff» ohne Konfiskationsrisiko unmittelbar nach seinem Erwerb am selben Ort konsumiert werden kann, besteht seitens der nicht am Drogenhandel Beteiligten die Bereitschaft, für die Konsumbefriedigung relativ höhere Preise zu bezahlen als in Bern oder Zürich. Die bei den Basler Kontakt- und Anlaufstellen operierenden «Ameisenhändler», die fast durchwegs selbst Drogenkonsumenten sind, werden für ihre starke Exponiertheit bei den Verkaufsaktivitäten mit einer relativ höheren Handelsmarge entschädigt. Da Drogen-Drogenkonsumenten sich ihren Stoff mehrheitlich auf dem «Drogenbasar» auf den Vorplätzen der Kontakt- und Anlaufstellen besorgen, werden die konsumierenden Drogenhändler in Basel kaum durch Direktverkäufe von money dealer an Nur-Konsumenten konkurrenziert. Anders verhält es sich in Bern und Zürich: Weil die dortigen Drogenkonsumenten mit höheren Transaktionskosten und Konfiskationsrisiken konfrontiert sind, neigen diese eher zu Direktkäufen bei money dealer. Dieser Um-stand, aber auch der relativ höhere Aufwand pro einzelne Transaktion erhöht den Anreiz, pro Drogengeschäft größere Mengen zu erwerben. Aufgrund des kompulsiven Drogengebrauchs führen größere Beschaffungsmengen in der Tendenz jedoch zu einem Mehrkonsum. Dadurch lassen sich die aufgrund der Befragungen ermittelten Konsumdifferenzen zwischen Basel einerseits und Bern und Zürich andererseits zumindest partiell erklären. Diese Interpretation wird u. a. auch gestützt durch die Ergebnisse einer multiplen Regressionsanalyse auf den Heroin- und Kokainkonsum. Diese zeigt auf, dass der Erhebungsort und infolge dessen die in den untersuchten städtischen Drogenszenen vorgegebenen spezifischen Marktbedingungen einen signifikanten Einfluss auf das individuelle Niveau des Heroin- und Kokainkonsums haben. Deren Ergebnisse bestätigen zudem teilweise die auf Seite 58 formulierte 5. Arbeitshypothese und zwar insofern, als nämlich die Teilnahme an einem Methadonabgabeprogramm zu einer Reduktion des Heroin-, nicht aber des Kokaingebrauchs beiträgt. Die der Arbeitshypothese ebenfalls zugrunde liegende Annahme, dass der Konsum von Heroin teilweise auch durch die Einnahme anderer Arzneimittel substituiert wird, konnte zumindest mit Bezug auf den Gebrauch von Rohypnol nicht erhärtet werden. C. Transaktionsbeziehungen und Kooperation im illegalen Drogenmarkt Im fünften Kapitel wurden schließlich die theoretischen Folgerungen aus dem zweiten Kapitel wieder aufgenommen und anhand des verfügbaren Datenmaterials einer Überprüfung unterzogen. Im Zentrum standen dabei die Merkmale der Transaktionsbeziehungen zwischen verschiedenen Kategorien von Teilnehmern im illegalen Drogenmarkt und die darin anzutreffenden Formen der Kooperation. Die im zweiten Kapitel formulierten Arbeitshypothesen wurden spezifiziert und soweit es die Datenlage zuliess, anhand der verfügbaren Befragungsergebnisse validiert. Diese Aus-wertungen wurden ergänzt durch eine quantitative und qualitative Analyse von rund hundert Falldossiers aus dem Basler Strafgericht, die Verurteilungen wegen Zuwiderhandlungen gegen das BetmG enthielten. Für die sachgerechte Interpretation der Ergebnisse wurden schließlich als weitere Informationsquelle wiederum die vom Bundesamt für Polizei veröffentlichten Betäubungsmittelstatistiken hinzu-gezogen. Die zentralen Befunde dieser Gesamtbetrachtung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Der Strafverfolgungsdruck führt im Hinblick auf die reziprokativ orientierten Transaktionsbeziehungen im illegalen Drogenmarkt nicht auf allen Ebenen zu personalisierten Beziehungen zwischen nachfragenden und anbietenden Marktteil-nehmern im Sinne einer «Klientelisierung» der Transaktionsbeziehungen (Geertz 1992). Insbesondere an der Schnittstelle des Drogendistributionssystems, wo selbst nicht abhängige Drogenhändler drogenabhängigen Geschäftspartnern gegenüber-stehen, wird seitens dieser zumeist ausländischen money dealer keine Klientelisierung der Geschäftsbeziehungen angestrebt. Demgegenüber weisen die Befragungsergebnisse zum Stellenwert sogenannter «Stammdealern», im Sinne von Hauptbezugsquellen für Drogen, darauf hin, dass unter den im Betäubungsmittelhandel aktiven Drogenkonsumierenden eine Tendenz zur Klientelisierung der Geschäftsbeziehungen besteht. Aufgrund der untersuchten Gerichtsakten wird außerdem nahegelegt, dass Transaktionen, die über dem strafrechtlich als qualifiziert geltenden Mengenbereich von rund 50 Gassengramm Heroin oder Kokain liegen, gleichfalls eher unter persönlich miteinander vertrauten Geschäftspartnern abgewickelt werden. Trotz nachweislich erhöhter Bereitschaft, Vereinbarungen ggf. durch Einsatz physischer Gewalt durchzusetzen, und trotz der infolge kompulsiven Drogen-gebrauchs mutmaßlich erhöhten Neigung, opportunistisch zu Handeln, darf davon ausgegangen werden, dass in den lokalen Drogenszenen für die Selbstregulation des Drogenmarktes ausreichend kollektives Sozialkapital verfügbar ist. Durch soziale Kontrolle und damit einher gehende Reputationseffekte wird anscheinend verhindert, dass in lokalen Drogenmärkten opportunistische Handlungsstrategien überhand nehmen. Bei der Bildung kooperativer Beziehungen im illegalen Drogenmarkt kommt Sexualpartnerschaften - zumindest nach Maßgabe der Bewertung der Strafprozess-akten - eine relativ große Bedeutung zu. Der qualifizierte Tatbestand des «bandenmässigen» Vorgehens beim Betäubungsmittelhandel wird vergleichsweise häufig gegen Angeklagte geltend gemacht, die miteinander eine entsprechende Verbindung eingegangen sind. Formen krimineller Kooperation, die sich auf anderer Grundlage herausbilden, werden vom geltenden Strafrecht offensichtlich nur unzureichend er-fasst. Für die Bildung kooperativer Beziehungen im illegalen Drogenmarkt wird schließlich das kollektive Sozialkapital genutzt, das bestimmte Immigrantenpopulationen in der Schweiz ihren Mitgliedern verfügbar machen. Eine Analyse der polizeilichen Anzeigen wegen Betäubungsmitteldelikten unter dem Gesichtspunkt der Staatsangehörigkeit der Täterschaft, gibt jedoch Grund zur Annahme, dass das für die kriminelle Kooperation im Drogenmarkt wichtige ethnische Sozialkapital in dem Masse schwindet, wie sich der Drogenkonsum innerhalb der jeweiligen ethnischen Gruppe ausbreitet. Die Folge davon ist, dass sich die dominierende Marktposition im Betäubungsmittelhandel immer wieder auf eine neue ethnische Gruppen verlagert. D. Folgerungen für die Praxis und die weitere Forschung Nach einem im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit erstellten Gutachten aus dem Jahr 2004 (Zobel und Dubois-Arber 2004), besteht in sieben Schweizer Städten ein Angebot an überwachten Konsumräumen für Opiatabhängige mit intravenösem Drogengebrauch. Von den insgesamt 13 Kontakt- und Anlaufstellen, die über ein entsprechendes Angebot verfügen, bieten überdies zehn separate Räume an, in denen Drogen inhaliert werden können. Die Einrichtung von Konsumräumen in der Schweiz erfolgte im Hinblick auf die drogenpolitische Zielsetzung der «Schadensverminderung». Als Ergebnis wurde eine Verminderung der Zahl drogenbedingter Todesfälle, der Prävalenz von Infektionskrankheiten und anderer Gesundheitsprobleme unter Drogenkonsumierenden, eine bessere Betreuung und soziale Unter-stützung, ein erleichterter Zugang zu therapeutischen Dienstleistungen sowie schließlich eine Entlastung des öffentlichen Raums durch eine Verkleinerung der sichtbaren Drogenszene erwartet (ibid.: 2f.). Gemäß besagtem Gutachten haben sich diese Erwartungen soweit überprüfbar wenigstens zum Teil erfüllt. Am deutlichsten scheint der Befund, wonach die Einrichtung von Konsumräumen zu einer Verringerung der Probleme mit der öffentlichen Ordnung und insbesondere zu einer «Rückbildung der Drogenszenen» beigetragen hat (ibid.: 20). Ein Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), der auf einer Gesamtevaluation der Erfahrungen mit dem Angebot überwachter Konsumräume für Opiatabhängige beruht (Hedrich 2004), kommt zu insgesamt sehr ähnlichen Ergebnissen. Mit Bezug auf die Wirkungen von Konsumräumen auf die öffentliche Ordnung und die Kriminalität wird in diesem Bericht konstatiert, dass deren Angebot unter bestimmten Bedingungen den Konsum im öffentlichen Raum reduzieren kann. Dazu gehört insbesondere, dass ausreichende Konsumkapazitäten bereitgestellt werden und die Drogenkonsumenten nicht durch örtliche Polizeiaktionen von der Nutzung der Einrichtungen abgehalten werden. Für ein Zunahme der Eigentumsdelikte in der Nachbarschaft von Konsumräumen gibt es dem Bericht zufolge keine Anhaltspunkte. Bei der für gewöhnlich höchst brisanten Wahl des Standorts für solche Einrichtungen gelte es sowohl den Bedürfnissen der Drogen-konsumenten als auch denjenigen der Anwohnerschaft Rechnung zu tragen (ibid.: 70). Aus der Perspektive der Drogenkonsumenten wird die Nutzung von Konsumräumen offenbar von der Distanz zwischen dem Ort, wo die Drogen beschafft werden können, und dem Standort der Konsumräume sowie von der Häufigkeit von Polizeikontrollen auf dem Weg dahin abhängig gemacht (ibid.: 65). Dies korrespondiert mit dem Befund dieser Untersuchung, dem zufolge die örtliche Nähe von Beschaffungs- und Konsumgelegenheit die Bereitschaft erhöht, trotz deutlich höheren Preisen pro Transaktion nur Drogenquantitäten zu erwerben, die für den unmittelbaren Konsum bestimmt sind. Da die Untersuchungsergebnisse zudem nahe legen, dass dadurch der Konsum sich auf einem relativ niedrigeren Niveau einpendelt, empfiehlt es sich für die Entscheidungsträger der lokalen Drogenpolitik, der Tendenz zur Szenebildung und dem damit verbundenen Drogenkleinhandel in der Nähe von Konsumräumen (cf. ibid.: 67) nicht mit rigorosen polizeilichen Interventionen entgegenzuwirken. Vielmehr ist eine Strategie zu verfolgen, welche darauf abzielt, durch ein dezentrales Angebot von Konsumräumen mehrere überschaubare Handels-plätze für Drogen in unmittelbarer Nähe oder ggf. auf den Vorplätzen entsprechender Einrichtungen zu etablieren. Die polizeilichen Aktivitäten im Umfeld solcher Handelsplätze haben sich gemäß dieser Strategie darauf zu beschränken, die öffentliche Ordnung in der Nachbarschaft sicherzustellen, gegen den Konsum außerhalb der Einrichtungen vorzugehen, bei Gewalttätigkeiten einzuschreiten und, währenddem die Konsumräume geschlossen sind, Ansammlungen der Drogenszene aufzulösen. Durch gelegentliche Kontrollen hat sie außerdem dafür besorgt zu sein, dass keine größeren Drogenmengen die Hand wechseln und nicht konsumierende Kleinhändler von den polizeilich tolerierten Handelsplätzen ferngehalten werden. Allem Anschein nach orientierte sich die drogenpolitische Praxis im Kanton Basel-Stadt seit Beginn der neunziger Jahren bis heute annäherungsweise an einer solchen Strategie mit dem Ergebnis, dass zumindest bis 1997 das mittlere individuelle Konsumniveau im Vergleich zu anderen Städten deutlich tiefer lag .268 Um die Nachhaltigkeit dieser Strategie zu überprüfen, sollte in naher Zukunft unter Einsatz desselben Erhebungs-instruments eine Folgeuntersuchung in Basel und allenfalls auch in Bern und Zürich ins Auge gefasst werden. Bei einem erneuten Anlauf zur Revision des Betäubungsmittelgesetzes in der Schweiz sollten in Anbetracht der Ergebnisse dieser Untersuchung insbesondere die strafrechtlichen Bestimmungen, welche die Merkmale der «qualifizierten» Zuwiderhandlung bzw. der «schweren Fälle» von Betäubungsmitteldelinquenz umschreiben nochmals überdacht werden. Der vom Schtveizerischen Bundesrat dem Parlament seinerzeit vorgelegte Entwurf für ein neues BetmG enthält zwar beim erstgenannten Qualifikationsgrund, der sich auf die Gefährdung einer großen Zahl von Menschen bezieht, bereits eine Änderung, die in der strafrechtlichen Praxis grundsätzlich eine Abkehr von der streng rechnerischen Auslegung einer als «qualifiziert» geltenden Drogenmenge initiieren könnte. Im vorgeschlagenen Artikel 19 Ziff. 2 wird unter Buchstabe «a» nämlich der wörtliche Bezug auf eine «Menge» fallengelassen. Allerdings deutet der diesbezügliche Kommentar in der Botschaft des Bundesrates (2001) darauf hin, dass damit kein grundsätzlicher Wandel in der Rechtssprechung angestrebt wird, sondern dass nunmehr bloß «nicht allein die Menge als Kriterium für die stoffinhärente Gesundheitsgefährdung herangezogen» werden soll (ibid.: Ab-schnitt 2.2.8.2). Dem erklärten «Ziel der Qualifikation», das ausdrücklich darauf gerichtet ist, «die nichtabhängigen Händler/Händlerringe des Drogen-Schwarz-marktes verschärft zu treffen, welche ohne Rücksicht auf die Gesundheitsgefährdung ihrer Klientel ihren Profit machen [Hervorh. JCNJ» (ibid.) würde mit diesem Gesetzesvorschlag, der zudem wiederum im Wesentlichen unverändert die Qualifikationsgründe der «bandenmässigen» und «gewerbsmässigen» Tatbegehung enthält, kaum näher gekommen. Die Tatsache, dass aufgrund der ausgewerteten Strafakten mehrheitlich drogenabhängige Händler vom qualifizierten Straftatbestand erfasst werden und die Anschuldigung der «bandenmässige» Tatbegehung offenbar nicht selten gegen ebenfalls abhängigen «Dealerpärchen» gerichtet wird, sollte seitens des Schweizerischen Bundesgerichts zum Anlass genommen werden, die herrschende Praxis der Rechtssprechung zu hinterfragen, bzw. eine Neuauslegung dieser Straftat-bestände ins Auge zu fassen. Gerade mit Blick auf die «bandenmässige» Tatbegehung könnte man erwägen, von der engen Fokussierung auf ein arbeitsteiliges Vorgehen im Sinne der in dieser Untersuchung definierten kooperativen Interaktion wegzukommen und stattdessen den Tatbestand mehr auf länger währende Transaktionsbeziehungen zwischen Drogenhändlern anzuwenden. Auf diese Weise würden gerade solche Beziehungssysteme besser ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten, auf die der Gesetzgeber mit dem Begriff der Händlerringe wohl auch explizit Bezug nimmt. Bevor derartige möglicherweise schwerwiegende Entscheide getroffen werden, wäre es wünschenswert, wenn in verschiedenen anderen Kantonen der Schweiz die Praxis der Strafgerichte im Bereich der Betättbungsmitteldelinquenz durch sorgfältige Aktenanalysen untersucht und einander gegenüber-gestellt würde. Damit würde der Gefahr begegnet, dass lokale Traditionen in der Praxis der Strafgerichte bei der Gesamtbeurteilung ein zu starkes Gewicht erlangen. Weiteren Forschungsbedarf impliziert schließlich auch die im Rahmen dieser Untersuchung behandelte These einer durch den zunehmenden Drogengebrauch gesteuerten ethnischen Sukzession im Drogenmarkt. Von Interesse sind insbesondere zusätzliche Studien, die allenfalls den Nachweis erbringen können, dass in andern europäischen Ländern ähnlich Prozesse abgelaufen bzw. noch im Gang sind. Länder wie die U.S.A., Kanada und Australien mit ihren seit Jahrzehnten zum Teil stark segreggierten ethnischen Minderheiten bieten zudem ein weites Spektrum an Möglichkeiten, dieser These anhand historischer Analysen nachzugehen.

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PURPOSE: To investigate the dual-energy CT behavior of cocaine and heroin and of typical adulterants, and to evaluate the elemental composition of pure cocaine and heroin compared with cocaine and heroin in bodypacks. METHODS: Pure heroin and pure synthetic cocaine samples, eight different adulterants, and in each case ten different bodypacks containing cocaine or heroin, were imaged at 80, 100, 120, and 140 kVp in a dual source CT system at two different degrees of compression. Two radiologists, blinded to the samples, measured the attenuation. The dual-energy index (DEI) was calculated. We performed atomic mass spectrometry for the elemental analysis of pure cocaine, pure heroin, and heroin and cocaine in bodypacks, and 140 kVp in a dual-source CT system. RESULTS: Inter- and intra-observer agreement for attenuation measurements was good (r = 0.61-0.72; p < 0.01). The cocaine bodypacks had a positive DEI of 0.029, while the pure drugs and the heroin bodypacks had a negative DEI (-0.051 to -0.027). Levamisole was the only substance which expressed a positive DEI of 0.011, while the remaining adulterants had negative DEIs ranging between -0.015 and -0.215. Atomic mass spectrometry revealed a concentration of tin in the cocaine bodypack that was 67 times higher than in the pure synthetic cocaine sample. CONCLUSIONS: The different DEIs of bodypacks containing cocaine and heroin allow them to be distinguished with dual-energy CT. Although the material properties of pure cocaine, pure heroin, or common drug extenders do not explain the differences in DEI, tin contamination during illicit natural cocaine production may be a possible explanation.

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Aim: To assess the specific effect of alcohol dependence (AD) or heroin dependence (HD) in patients and their spouses on the risk of psychopathology in their 276 6.0- to 17.9- year-old children (mean 11.3 years). Methods: The sample included 101 offspring of patients with AD, 23 of patients with HD, and 152 of medical controls, as well as their 2 parents. Participants were assessed using semistructured diagnostic interviews and family history reports by psychologists blind to patient diagnoses. Results: Children of HD and AD patients had largely elevated rates of recurrent major depressive disorder. Children of HD patients were also at an increased risk for attention deficit hyperactivity disorder and substance use disorders (SUD). There were interactions between SUD in the 2 parents to increase the risk of SUD in offspring. Conclusions: These results emphasize the need for prompt identification and treatment of these children and highlight the need to pay clinical attention not only to the patient, but also to the co-parent in order to optimize prevention in offspring.

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OBJECTIVE: To evaluate if heroin and cocaine can be distinguished using dual-energy CT. MATERIALS AND METHODS: Twenty samples of heroin and cocaine at different concentrations and standardized compression (SC) were scanned in dual-energy mode on a newest generation Dual Energy 64-row MDCT scanner. CT number, spectral graphs, and dual-energy index (DEI) were evaluated. Results were prospectively tested on six original samples from a body packer. Wilcoxon's test was used for statistical evaluation. RESULTS: Values are given as median and range. Under SC, the CT number of cocaine samples (-29.87 Hounsfield unit (HU) [-125.85; 16.16 HU]) was higher than the CT number of heroin samples (-184.37 HU [-199.81; -159.25 HU]; p < 0.01). Slope of spectral curves for cocaine was -2.36 HU/keV [-7.15; -0.67 HU/keV], and for heroin, 1.75 HU/keV [1.28; 2.5 HU/keV] (p < 0.01). DEI was 0.0352 [0.0081; 0.0528] for cocaine and significantly higher than for heroin samples (-0.0127 [-0.0097; -0.0159]; p < 0.001). While CT number was inconclusive, all six original packs were correctly classified after evaluation of the spectral curve and DEI. In contrast to the CT number, slope of the spectral curve and DEI were independent of concentration and compression. CONCLUSION: The slope of the spectral curve and the DEI from dual-energy CT data can be used to distinguish heroin and cocaine in vitro; these results are independent of compression and concentration in the measured range.

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The original cefepime product was withdrawn from the Swiss market in January 2007, and replaced by a generic 10 months later. The goals of the study were to assess the impact of this cefepime shortage on the use and costs of alternative broad-spectrum antibiotics, on antibiotic policy, and on resistance of Pseudomonas aeruginosa towards carbapenems, ceftazidime and piperacillin-tazobactam. A generalized regression-based interrupted time series model assessed how much the shortage changed the monthly use and costs of cefepime and of selected alternative broad-spectrum antibiotics (ceftazidime, imipenem-cilastatin, meropenem, piperacillin-tazobactam) in 15 Swiss acute care hospitals from January 2005 to December 2008. Resistance of P. aeruginosa was compared before and after the cefepime shortage. There was a statistically significant increase in the consumption of piperacillin-tazobactam in hospitals with definitive interruption of cefepime supply, and of meropenem in hospitals with transient interruption of cefepime supply. Consumption of each alternative antibiotic tended to increase during the cefepime shortage and to decrease when the cefepime generic was released. These shifts were associated with significantly higher overall costs. There was no significant change in hospitals with uninterrupted cefepime supply. The alternative antibiotics for which an increase in consumption showed the strongest association with a progression of resistance were the carbapenems. The use of alternative antibiotics after cefepime withdrawal was associated with a significant increase in piperacillin-tazobactam and meropenem use and in overall costs, and with a decrease in susceptibility of P. aeruginosa in hospitals. This warrants caution with regard to shortages and withdrawals of antibiotics.

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BACKGROUND. So far few studies have focused on the last steps of drug-use trajectories. Heroin has been described as a final stage, but the non-medical use of prescription opioids (NMUPOs) is often associated with heroin use. There is, however, no consensus yet about which one precedes the other. AIMS. The objective of this study was to test which of these two substances was likely to be induced by the other using a prospective design. MATERIAL AND METHODS. We used data from the Swiss Longitudinal Cohort Study on Substance Use Risk Factors (C-SURF) to assess exposure to heroin and NMUPO at two times points (N = 5,041). Cross-lagged panel models provided evidence regarding prospective pathways between heroin and NMUPOs. Power analyses provided evidence about significance and clinical relevance. RESULTS. Results showed that heroin use predicted later NMUPO use (? = 1.217, p < 0.001) and that the reverse pathway was non-significant (? = 0.240, p = .233). Heroin use seems to be an important determinant, causing a 150% risk increase for NMUPO use at follow-up, whereas NMUPO use at baseline increases the risk of heroin use at follow-up by a mere non-significant 20%. CONCLUSIONS. Thus, heroin users were more likely to move to NMUPOs than non-heroin users, whereas NMUPO users were not likely to move to heroin use. The pathway of substance use seemed to include first heroin use, then NMUPO use.

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Forensic laboratories mainly focus on the qualification and the quantitation of the illicit drug under analysis as both aspects are used for judiciary purposes. Therefore, information related to cutting agents (adulterants and diluents) detected in illicit drugs is limited in the forensic literature. This article discusses the type and frequency of adulterants and diluents detected in more than 6000 cocaine specimens and 3000 heroin specimens, confiscated in western Switzerland from 2006 to 2014. The results show a homogeneous and quite unchanging adulteration for heroin, while for cocaine it could be characterised as heterogeneous and relatively dynamic. Furthermore, the results indicate that dilution affects more cocaine than heroin. Therefore, the results provided by this study tend to reveal differences between the respective structures of production or distribution of cocaine and heroin. This research seeks to promote the systematic analysis of cutting agents by forensic laboratories. Collecting and processing data related to the presence of cutting agents in illicit drug specimens produces relevant information to understand and to compare the structure of illicit drug markets.

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The illicit drug cutting represents a complex problem that requires the sharing of knowledge from addiction studies, toxicology, criminology and criminalistics. Therefore, cutting is not well known by the forensic community. Thus, this review aims at deciphering the different aspects of cutting, by gathering information mainly from criminology and criminalistics. It tackles essentially specificities of cocaine and heroin cutting. The article presents the detected cutting agents (adulterants and diluents), their evolution in time and space and the analytical methodology implemented by forensic laboratories. Furthermore, it discusses when, in the history of the illicit drug, cutting may take place. Moreover, researches studying how much cutting occurs in the country of destination are analysed. Lastly, the reasons for cutting are addressed. According to the literature, adulterants are added during production of the illicit drug or at a relatively high level of its distribution chain (e.g. before the product arrives in the country of destination or just after its importation in the latter). Their addition seems hardly justified by the only desire to increase profits or to harm consumers' health. Instead, adulteration would be performed to enhance or to mimic the illicit drug effects or to facilitate administration of the drug. Nowadays, caffeine, diltiazem, hydroxyzine, levamisole, lidocaïne and phenacetin are frequently detected in cocaine specimens, while paracetamol and caffeine are almost exclusively identified in heroin specimens. This may reveal differences in the respective structures of production and/or distribution of cocaine and heroin. As the relevant information about cutting is spread across different scientific fields, a close collaboration should be set up to collect essential and unified data to improve knowledge and provide information for monitoring, control and harm reduction purposes. More research, on several areas of investigation, should be carried out to gather relevant information.

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Context: Understanding the process through which adolescents and young adults are trying legal and illegal substances is a crucial point for the development of tailored prevention and treatment programs. However, patterns of substance first use can be very complex when multiple substances are considered, requiring reduction into a few meaningful number of categories. Data: We used data from a survey on adolescent and young adult health conducted in 2002 in Switzerland. Answers from 2212 subjects aged 19 and 20 were included. The first consumption ever of 10 substances (tobacco, cannabis, medicine to get high, sniff (volatile substances, and inhalants), ecstasy, GHB, LSD, cocaine, methadone, and heroin) was considered for a grand total of 516 different patterns. Methods: In a first step, automatic clustering was used to decrease the number of patterns to 50. Then, two groups of substance use experts, three social field workers, and three toxicologists and health professionals, were asked to reduce them into a maximum of 10 meaningful categories. Results: Classifications obtained through our methodology are of practical interest by revealing associations invisible to purely automatic algorithms. The article includes a detailed analysis of both final classifications, and a discussion on the advantages and limitations of our approach.

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Sixty d,l- or l-methadone treated patients in maintenance therapy were interviewed for additional drug abuse and psychiatric comorbidity; 51.7% of the entire population had a comorbid Axis-I disorder, with a higher prevalence in females (P=0.05). Comorbid patients tended to have higher abuse of benzodiazepines, alcohol, cannabis, and cocaine, but not of heroin. They had received a significantly lower d,l- (P<0.05) and l-methadone dose than non-comorbid subjects. The duration of maintenance treatment showed an inverse relationship to frequency of additional heroin intake (P<0.01). Patients with additional heroin intake over the past 30 days had been treated with a significantly lower l-methadone dosage (P<0.05) than patients without. Axis-I comorbidity appears to be decreased when relatively higher dosages of d,l- (and l-methadone) are administered; comorbid individuals, however, were on significantly lower dosages. Finally, l-, but not d,l-methadone seems to be more effective in reducing additional heroin abuse.

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For several years, all five medical faculties of Switzerland have embarked on a reform of their training curricula for two reasons: first, according to a new federal act issued in 2006 by the administration of the confederation, faculties needed to meet international standards in terms of content and pedagogic approaches; second, all Swiss universities and thus all medical faculties had to adapt the structure of their curriculum to the frame and principles which govern the Bologna process. This process is the result of the Bologna Declaration of June 1999 which proposes and requires a series of reforms to make European Higher Education more compatible and comparable, more competitive and more attractive for Europeans students. The present paper reviews some of the results achieved in the field, focusing on several issues such as the shortage of physicians and primary care practitioners, the importance of public health, community medicine and medical humanities, and the implementation of new training approaches including e-learning and simulation. In the future, faculties should work on several specific challenges such as: students' mobility, the improvement of students' autonomy and critical thinking as well as their generic and specific skills and finally a reflection on how to improve the attractiveness of the academic career, for physicians of both sexes.

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Issue addressed: Cutaneous melanoma is a significant health problem in New Zealand. Excessive sun exposure in early life increases subsequent risk. This study investigated parental opinions, understanding and practices concerning the sun protection of young children. The study aimed to identify areas where improvements in sun protection may be most needed. Methods: Parents were recruited through licensed childcare centres and kindergartens in Dunedin to take part in semi-structured focus groups. Feedback was obtained from participants in response to summary reports based on audiotapes. Results: Parents noted increased social acceptability of sun protective behaviours and child sunburn was now unacceptable. Past media campaigns were well recalled. The 'time to burn' used in media weather reports was easier to understand than the Ultra Violet Index (UVI), about which more information was wanted. Protective messages were expected to be straightforward, consistent and readily and regularly available. Local radio may provide the most timely, relevant information. There was a perceived lack of authoritative information about sunscreens and sunglasses and a shortage of acceptable protective clothing. Fuller information on sunscreen containers and greater use of UV Protection Factor (UPF) ratings for clothing and Eye Protection Factor (EPF) for sunglasses would assist. The use of shade and rescheduling of activities were scarcely mentioned. Conclusions: Parents were aware of the need for child sun protection but lacked confidence about how best to achieve this. Future health promotion programs should emphasise how optimal protection can be achieved more than why sun protection is needed. Programs should include a repertoire of strategies targeted towards individuals through the education of children and caregivers. They should also aim at achieving modifications in physical and social environments, including appropriate product design and promotion. So what?: The development of a balanced, comprehensive program with environmental components that reinforce protective behaviours has the potential to sustain sun protection among the largest number of children in the longer term.

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OBJECTIVES: Family studies typically use multiple sources of information on each individual including direct interviews and family history information. The aims of the present study were to: (1) assess agreement for diagnoses of specific substance use disorders between direct interviews and the family history method; (2) compare prevalence estimates according to the two methods; (3) test strategies to approximate prevalence estimates according to family history reports to those based on direct interviews; (4) determine covariates of inter-informant agreement; and (5) identify covariates that affect the likelihood of reporting disorders by informants. METHODS: Analyses were based on family study data which included 1621 distinct informant (first-degree relatives and spouses) - index subject pairs. RESULTS: Our main findings were: (1) inter-informant agreement was fair to good for all substance disorders, except for alcohol abuse; (2) the family history method underestimated the prevalence of drug but not alcohol use disorders; (3) lowering diagnostic thresholds for drug disorders and combining multiple family histories increased the accuracy of prevalence estimates for these disorders according to the family history method; (4) female sex of index subjects was associated with higher agreement for nearly all disorders; and (5) informants who themselves had a history of the same substance use disorder were more likely to report this disorder in their relatives, which entails the risk of overestimation of the size of familial aggregation. CONCLUSION: Our findings have important implications for the best-estimate procedure applied in family studies.

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OBJECTIVE: The aim of the study was to validate a French adaptation of the 5th version of the Addiction Severity Index (ASI) instrument in a Swiss sample of illicit drug users. PARTICIPANTS AND SETTING: The participants in the study were 54 French-speaking dependent patients, most of them with opiates as the drug of first choice. Procedure: Analyses of internal consistency (convergent and discriminant validity) and reliability, including measures of test-retest and inter-observer correlations, were conducted. RESULTS: Besides good applicability of the test, the results on composite scores (CSs) indicate comparable results to those obtained in a sample of American opiate-dependent patients. Across the seven dimensions of the ASI, Cronbach's alpha ranged from 0.42 to 0.76, test-retest correlations coefficients ranged from 0.48 to 0.98, while for CSs, inter-observer correlations ranged from 0.76 to 0.99. CONCLUSIONS: Despite several limitations, the French version of the ASI presents acceptable criteria of applicability, validity and reliability in a sample of drug-dependent patients.