Ernährungssicherheit in der Schweiz
Data(s) |
01/12/2015
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Resumo |
Viele Länder verankern die Versorgungs- oder Ernährungssicherheit als staatspolitisches Ziel in ihrem Grundgesetz. Neuerdings wird auch das Recht auf Nahrung und auf die Erfüllung weiterer Grundbedürfnisse aufgeführt. Das Schweizer Parlament hat darüber hinaus sogar den Grundsatz der Ernährungssouveränität im Landwirtschaftsgesetz verankert. Die zur Förderung dieser Ziele genannten Aufgaben und Eingriffsrechte des Staates sind jeweils unterschiedlich und unterschiedlich präzise formuliert. Dabei gibt es für jedes Land eigentlich nur zwei Möglichkeiten zur Ernährung: Inlandproduktion und Einfuhr. Eine zusätzliche Option ist die Bildung von Nahrungsmittelreserven zur Überbrückung von Versorgungsengpässen. Die Schweiz benützt und fördert alle drei Möglichkeiten zu ihrer Ernährungssicherheit, im Wesentlichen mit vier Politiken: Versorgungs-, Aussenwirtschafts-, Agrar- und Entwicklungspolitik. Bei Störungen sollen die durch Grenzabgaben finanzierten Pflichtlager während rund sechs Monaten die Inlandnachfrage sichern. Die Optimierung und die Abstimmung unter den verschiedenen Sektorpolitiken, welche unter Berücksichtigung der internationalen Rahmenbedingungen eine grösstmögliche Ernährungssicherheit herbeiführen, gehört zu den Kernaufgaben jedes Staates. Die Umsetzung der genannten Sektorpolitiken ist jedoch in der Praxis nicht immer kohärent, geschweige denn konfliktfrei. Dieser Artikel beschreibt zunächst die internationalen rechtlichen und ökonomischen Parameter für die Schweizer Versorgungspolitik und ihre Beziehung zur Wirtschaftsfreiheit im Allgemeinen, und speziell auf ihre Zweckmässigkeit hinsichtlich der Ernährungssicherheit. Die Analyse der Wechselwirkungen und der Konflikte bei der Umsetzung zeigt, dass die Schweizer Ernährungssicherheitspolitik (food security) in Wirklichkeit eine Politik zur einheimischen Produzentensicherheit ist (farm security). Den Abschluss bilden einige Vorschläge zur Minderung der sektorpolitischen Inkohärenzen und der festgestellten negativen Auswirkungen der Agrarpolitik auf die Schweizer und globale Ernährungssicherheit. Food security is the first of three objectives enshrined in Article 104 of the Swiss Federal Constitution to which agricultural policy is expected to make a substantial contribution. A review of the instruments – high border protection, large domestic and a few export subsidies – shows, however, that the real objective of the present agricultural policy is in fact (Swiss) farm security. By the same token it impairs the contribution to Swiss food security of three related instruments i.e. trade, supply and development policies. The focus on family farm structures and landscape management even reduces the food production potential of Swiss farmers. The findings suggest (i) optimisation of food stockpile management by taxpayer contributions (instead of by consumers), (ii) a participation in virtual food security schemes (in analogy to the International Energy Agency), and (iii) efficiency improvements of Swiss farms through gradually increasing international competition. However, in the long run the WTO Green Box has the only legal, unlimited and effective tools to genuinely promote both Swiss agriculture and food security without a deleterious impact on food security in developing countries. |
Formato |
application/pdf |
Identificador |
Häberli, Christian (2015). Ernährungssicherheit in der Schweiz. In: Landwirtschaft und Verfassungsrecht - Initiativen, Zielbestimmungen, rechtlicher Gehalt. Schriften zum Recht des ländlichen Raums – Collection de Droit Rural: Vol. 9 (pp. 145-175). Zürich/St. Gallen: Dike Verlag AG doi:10.7892/boris.82696 urn:isbn:978 3 03751 752 9 |
Idioma(s) |
deu |
Publicador |
Dike Verlag AG |
Relação |
http://boris.unibe.ch/82696/ http://www.dike.ch/Norer_Landwirtschaft_SzRlR_Bd9 |
Direitos |
info:eu-repo/semantics/openAccess |
Fonte |
Häberli, Christian (2015). Ernährungssicherheit in der Schweiz. In: Landwirtschaft und Verfassungsrecht - Initiativen, Zielbestimmungen, rechtlicher Gehalt. Schriften zum Recht des ländlichen Raums – Collection de Droit Rural: Vol. 9 (pp. 145-175). Zürich/St. Gallen: Dike Verlag AG |
Palavras-Chave | #340 Law #380 Commerce, communications & transportation |
Tipo |
info:eu-repo/semantics/bookPart info:eu-repo/semantics/publishedVersion PeerReviewed |