"Wege, auf denen die Sprache stimmhaft wird" Die Übersetzung von einundzwanzig Sonetten Shakespeares durch Paul Celan


Autoria(s): Boccafogli, Lorenzo
Data(s)

2012

Resumo

Die Arbeit stellt sich in die Reihe von Studien, die den Status des lyrischen Subjekts innerhalb der Dichtung „nach Auschwitz“ untersucht haben, versucht aber selbst einen neuen Weg einzuschlagen, indem sie die Problematik der (historischen, ethischen) Subjektbestimmung aus ihrer rhetorischen und linguistischen Natur herleitet. Durch detaillierte formale Lektüre wird die selbstreflexive Funktion der Personalpronomina in den Sonetten Shakespeares sowie in der Übersetzung Celans analysiert. Die übersetzungstheoretischen Implikationen der Selbstreflexivität werden vor allem in Bezug auf die Werke von Antoine Berman und Henri Meschonnic erklärt. Präzise identifiziert und deutet der Verfasser syntaktische, grammatikalische, rhetorische und metrische Merkmale der untersuchten Gedichte, um Celans Verfahren en détail zu beschreiben: Tempus und Modus, Enjambement und Zäsur, Synkope und Anakoluth, Katapher und Chiasmus, Satz- und Ausführungszeichen, Kursivschrift und graphische Elemente. Theoretisch stützt sich die Arbeit auf bestimmte Hauptbegriffe von Jean Bollack (Virtualität, Poetik der Fremdheit, Trennung von den Mitmenschen, Schreiben auf seiten des Todes) und Gilles Deleuze (Virtualität, Differenz und Repetition, Ordnung der leeren Zeit). Der Begriff von Virtualität fungiert in diesem Zusammenhang als trait d'union zwischen den beiden Autoren, in dem Versuch, ihre unterschiedlichen, teilweise entgegengesetzten Positionen in einem Punkt konvergieren zu lassen: der Neudefinition eines gespaltenen Subjektes und seines subversiven Potentials in einem direkten politischen Sinne. Diese Neudefinition der pronominalen Funktionen und die ihres politischen Widerstands werden darüber hinaus als übersetzungstheoretische Kriterien in der Interpretation der Nationalliteratur und der Rezeptionsgeschichte in Deutschland verwendet. Aus dieser Perspektive wird der theoretische Rahmen dieser Arbeit, nach den Hauptfiguren von Bollack und Deleuze, von Foucault Auffassung der Historizität und des politischen Werts des Subjektbegriffs ergänzt. Die Poetik der Übersetzung wird als Vorgang der “Wiederholung” konzipiert, der letztendlich eine “Differenz” hervorbringt, wie auch eine Neubestimmung der Zeitlichkeit als nicht-lineare Erscheinung.

Formato

application/pdf

Identificador

http://boris.unibe.ch/77610/1/12boccafogli_l.pdf

Boccafogli, Lorenzo (2012). "Wege, auf denen die Sprache stimmhaft wird" Die Übersetzung von einundzwanzig Sonetten Shakespeares durch Paul Celan. (Dissertation, Universität Bern, Philosophisch-historische Fakultät, Institut für Germanistik / Komparatistik)

doi:10.7892/boris.77610

Idioma(s)

deu

Relação

http://boris.unibe.ch/77610/

Direitos

info:eu-repo/semantics/openAccess

Fonte

Boccafogli, Lorenzo (2012). "Wege, auf denen die Sprache stimmhaft wird" Die Übersetzung von einundzwanzig Sonetten Shakespeares durch Paul Celan. (Dissertation, Universität Bern, Philosophisch-historische Fakultät, Institut für Germanistik / Komparatistik)

Palavras-Chave #800 Literature, rhetoric & criticism
Tipo

info:eu-repo/semantics/doctoralThesis

info:eu-repo/semantics/publishedVersion

NonPeerReviewed