Zur Bedeutung soziokulturell geprägter Wertvorstellungen für die Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener - eine explorative Untersuchung anhand des Habitus-Ansatzes


Autoria(s): Hayoz, Christelle; Klostermann, Claudia; Schlesinger, Torsten; Nagel, Siegfried
Data(s)

12/02/2015

Resumo

Einführung: In der Schweiz bestehen zwischen den verschieden Sprachregionen Unterschiede in der Sportpartizipation (Lamprecht, Fischer, & Stamm, 2014). In der italienisch- und französischsprachigen Schweiz wird weniger häufig Sport getrieben als in der Deutschschweiz. Diese sprachregionalen Unterschiede im Sportverhalten sind mit denjenigen der europäischen Nachbarländer vergleichbar. In den nordischen und westlichen Ländern wurde im Vergleich zu den östlichen und südlichen Ländern in Europa wiederholt eine höhere Sportpartizipationsrate aufgezeigt (European Commission, 2014). Zur Erklärung werden insbesondere soziokulturelle Faktoren als begünstigende oder behindernde Einflussfaktoren für den Zugang zum Sport diskutiert. Theoretischer Ansatz: Zur Erklärung des Sportverhaltens wird der praxeologische Ansatz des Habitus (Bourdieu, 1976) verwendet. Das theoretische Konzept des Habitus stellt ein historisch und kulturell variierendes Konstrukt dar, welches eine dynamische Vermittlerrolle zwischen der gesellschaftlichen Struktur- und der subjektiven Handlungsebene einnimmt. Der Habitus erfasst ein dauerhaftes Ensemble von Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschemata, die gesellschaftlich bedingt sind und die individuellen Handlungen sowie die (Sport-)Praxis beeinflusst. Mit diesem kulturtheoretischen Ansatz von Bourdieu sollen die individuellen Wert- und Deutungsmuster bezüglich Sport und Bewegung, Körper, Gesundheit sowie Freizeit erfasst werden. Methodisches Vorgehen: Um die bewegungs- und körperbezogenen Deutungsstrukturen im Sinne von sportbezogenen Wertvorstellungen, Denk- und Wahrnehmungsschemata im Kontext sportlichen Handelns zu untersuchen, werden in der Deutsch- und Westschweiz wohnhafte sportlich aktive sowie inaktive Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 24 Jahren mittels eines halbstrukturierten Interviews zu ihrer eigenen Sportpraxis sowie ihrer persönlichen Einstellung zu Sport, Bewegung, Körper, Gesundheit und Freizeit befragt. Zur Auswertung wird eine rekonstruktive Sozialforschungsmethode, diejenige der dokumentarischen Methode (Bohnsack, 2013) angewendet, da diese auf die Rekonstruktion von Habitusformen abzielt. Ergebnisse und Diskussion: Es können verschiedene sportbezogene Wertvorstellungen, Denk- und Wahrnehmungsschemata aufgezeigt werden, die mit der habituellen Sportpraxis zusammenhängen z.B. der Stellenwert des Sports d.h. inwiefern Sport als Bestandteil des Lebens oder als Teil der eigenen (körperlichen) Identität wahrgenommen wird. Zudem ist das Ziel der dokumentarischen Analyse aufgrund der bewegungs- und körperbezogenen Deutungsstrukturen unterschiedliche Habitustypen im Kontext des Sports aufzuzeigen. Soziokulturell geprägte Wertvorstellungen könnten einen Beitrag zur Erklärung der unterschiedlichen Sportpartizipationsraten in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz leisten. Da es sich um eine explorative Studie handelt, sind zur Verallgemeinerung der Befunde weitere Studien notwendig. References: Bohnsack, R. (Hrsg.). (2013). Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis: Grundlagen qualitativer Sozialforschung (3., aktual. Aufl.). Wiesbaden: Springer VS. Bourdieu, P. (1976). La distinction: Critique sociale du jugement. Le sens commun. Paris: Les Éditions de Minuit. European Commission. (2014). Sport and physical activity: Report. Special Eurobarometer: Vol. 412. Brussels: European Commission. Lamprecht, M., Fischer, A., & Stamm, H. (2014). Sport Schweiz 2014. Magglingen: Bundesamt für Sport BASPO.

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application/pdf

Identificador

http://boris.unibe.ch/59952/1/2015_sgs_Tagung_Lausanne_Poster_EN.pdf

Hayoz, Christelle; Klostermann, Claudia; Schlesinger, Torsten; Nagel, Siegfried (12 February 2015). Zur Bedeutung soziokulturell geprägter Wertvorstellungen für die Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener - eine explorative Untersuchung anhand des Habitus-Ansatzes. In: Seventh Annual Congres of the Swiss Society of Sports Sciences. Lausanne. 12-13 February 2015. Programme and Book of Abstracts. SGS

doi:10.7892/boris.59952

Idioma(s)

eng

deu

Publicador

SGS

Relação

http://boris.unibe.ch/59952/

http://www.sgstagung2015.ch/images/program_abstracts_sgs2015ssss.pdf

Direitos

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Fonte

Hayoz, Christelle; Klostermann, Claudia; Schlesinger, Torsten; Nagel, Siegfried (12 February 2015). Zur Bedeutung soziokulturell geprägter Wertvorstellungen für die Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener - eine explorative Untersuchung anhand des Habitus-Ansatzes. In: Seventh Annual Congres of the Swiss Society of Sports Sciences. Lausanne. 12-13 February 2015. Programme and Book of Abstracts. SGS

Palavras-Chave #300 Social sciences, sociology & anthropology #790 Sports, games & entertainment
Tipo

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info:eu-repo/semantics/publishedVersion

PeerReviewed