„Knallt‘s oder knallt‘s nicht?" - Dynamik der Gewalteskalation am Beispiel des Fussballstadions
Data(s) |
31/05/2014
|
---|---|
Resumo |
Dynamik der Gewalteskalation bei kritischen Situationen am Beispiel des Fußballstadions Alain Brechbühl, Annemarie Schumacher-Dimech & Roland Seiler Institut für Sportwissenschaft, Universität Bern Schlüsselwörter: Zuschauergewalt, Wahrnehmung, Fußball, Massenveranstaltungen, Fan Einleitung Zuschauergewalt bei Fußballspielen ist in der Schweiz ein aktuelles Thema, wie etwa politische Debatten um Maßnahmen zur Prävention von Eskalationen zeigen. Während in anderen Ländern bereits verschiedene Studien durchgeführt wurden (bspw. Hylander & Granström, 2010), existiert in der Schweiz kaum Forschung zur Dynamik und den möglichen Faktoren, die den Unterschied zwischen einer Eskalation oder Nichteskalation ausmachen könnten. Insbesondere die Sicht beteiligter Personen ist dazu von entscheidender Bedeutung. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit der subjektiv wahrgenommenen Gewaltsituation und deren zentralen Faktoren und Ursachen im Kontext des Fußballs. Methode Aufgrund der spärlichen Forschungslage in der Schweiz wurde eine explorative qualitative Studie mit involvierten und nichtinvolvierten Personen (Fußballfans, Sicherheitspersonal und die Polizei) durchgeführt, um Daten über kritische Situationen bei Spielen der Raiffeisen Super League zu erheben. Die ausgewählten Personen wurden einzeln mit narrativen Interviews zu der erlebten Situation befragt um genauere Erkenntnisse zur Situation zu erhalten. Zu vier Situationen wurden 34 Interviews durchgeführt (12 mit Polizeiangehörigen, 11 mit Fans, 9 mit Fanarbeitern und 2 mit Sicherheitsarbeitern). Die Auswertung erfolgte mit der interpretativen phänomenologischen Analyse. Ergebnisse Es zeigten sich individuelle und gruppenspezifische Wahrnehmungen in kritischen Situationen. Bei den befragten Personen herrschte häufig eine Tendenz zur (negativen) Stereotypisierung der gegenüberstehenden Gruppenmitglieder. Schnelle und klare Kommunikation, genügend Distanz zwischen den Gruppen und das Entfernen von gruppenspezifisch bedrohlichen Hinweisreizen (bspw. Polizei-Rüstungen) konnten als relevante Faktoren für gewaltfreie Lösungen festgestellt werden. Diskussion Die vorliegenden Ergebnisse sprechen für die Aufrechterhaltung einer differenzierten Betrachtungsweise und das Beiziehen von Vermittlungspersonen (von Fan- wie auch Polizeiseite) in kritischen Situationen, um Eskalationen vermeiden zu können. Es zeigen sich Ähnlichkeiten zu den Ergebnissen von Hylander & Granström (2010). Es werden noch weitere kritische Situationen analysiert, um konkrete Praxisempfehlungen zu formulieren. Literatur Hylander, I., & Granström, K. (2010). Organizing for a peaceful crowd: an example of a football match. Fo-rum Qualitative Social Research, 11 (2), Zugriff am 22.01.2014 unter http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/1462/2969. |
Formato |
application/pdf |
Identificador |
http://boris.unibe.ch/59411/1/AB122_U109_Vortrag__Brechbuehl_Dynamik_der_Gewalteskalation_rev.pdf Brechbühl, Alain; Schumacher-Dimech, Anne Marie; Seiler, Roland (31 May 2014). „Knallt‘s oder knallt‘s nicht?" - Dynamik der Gewalteskalation am Beispiel des Fussballstadions (Unpublished). In: Performung under pressure, 46. asp Tagung. München, DE. 29.-31.05.2014. doi:10.7892/boris.59411 |
Idioma(s) |
deu |
Relação |
http://boris.unibe.ch/59411/ |
Direitos |
info:eu-repo/semantics/openAccess |
Fonte |
Brechbühl, Alain; Schumacher-Dimech, Anne Marie; Seiler, Roland (31 May 2014). „Knallt‘s oder knallt‘s nicht?" - Dynamik der Gewalteskalation am Beispiel des Fussballstadions (Unpublished). In: Performung under pressure, 46. asp Tagung. München, DE. 29.-31.05.2014. |
Palavras-Chave | #150 Psychology #360 Social problems & social services #790 Sports, games & entertainment |
Tipo |
info:eu-repo/semantics/conferenceObject info:eu-repo/semantics/draft PeerReviewed |