Periphere Wahrnehmung beim Verfolgen mehrerer Objekte


Autoria(s): Vater, Christian; Hossner, Ernst-Joachim
Data(s)

01/09/2014

Resumo

Einleitung Beim Multiple-Object-Tracking müssen mehrere, sich bewegende Zielobjekte visuell ver-folgt werden. Dabei scheint es vorteilhaft zu sein, den Blick zwischen den Zielobjekten zu verankern, um Bewegungsinformationen peripher wahrzunehmen (Fehd & Seiffert, 2010). Nach Prüfung dieser Annahme (Experiment 1) wurde getestet, wie gut und schnell auf Bewegungs- und Formveränderungen der Zielobjekte reagiert werden kann (Experiment 2), um die Funktionalität der peripheren Wahrnehmung zu überprüfen. Methode 14 Teilnehmer hatten die Aufgabe, zum Ende eines Einzelversuchs 4 aus 10 Vierecken wiederzuerkennen, die sich linear für 6 s in einem projizierten Quadrat bewegten. Dabei wurden 3 Geschwindigkeiten (6, 9 und 12°/s) in 9 Blöcken à 15 Versuchen präsentiert, um herauszufinden, bei welcher Geschwindigkeit der Blickpunkt die längste Zeit auf dem Centroid der 4 Zielobjekte liegt und damit die Zielobjekte lange peripher wahrgenommen werden. In Experiment 2 sollten Teilnehmer bei dieser „optimalen“ Geschwindigkeit auf das Anhalten der Vierecke oder deren Formveränderung zur Raute (Manipulation:0.5 s) mit Knopfdruck reagieren, bei ausbleibender Veränderung hingegen die 4 Zielobjekte wiedererkennen (3 Bedingungen in 10 Blöcken à 12 Versuchen). Erwartet wurde, dass Bewegungsveränderungen häufiger und schneller erkannt werden als Formverände-rungen. Ergebnisse Der Geschwindigkeitsvergleich in Experiment 1 ergab, dass der Blick bei 6°/s die längste Zeit (46 %) auf den Centroid gerichtet ist, F(2,132) = 9.68, p < .01, ηp2 = .13 und die 4 Ziel-objekte bei dieser Geschwindigkeit signifikant häufiger wiedererkannt werden (59 %), F(2,132) = 37.62, p < .01, ηp2 = .36. In Experiment 2 wurde festgestellt, dass Bewegungs-veränderungen häufiger erkannt werden (83 %) als Formveränderungen (59 %), F(1,78) = 65.52, p < .01, ηp2 = .46, wobei die Erkennungsleistung der 4 Zielobjekte mit Experiment 1 vergleichbar ist (58%). Diskussion Die periphere Wahrnehmung scheint immer dann funktional zu sein, wenn mehrere, für eine Aufgabe relevante Objekte gleichzeitig verfolgt werden müssen und wenn Verände-rungen, besonders der Bewegung, schnell erkannt werden müssen. Weitere Untersu-chungen sollen zeigen, ob diese Funktionalität der peripheren Wahrnehmung auch im Sport (z.B. beim gleichzeitigen Verfolgen mehrerer Gegenspieler) erkannt werden kann. Literatur Fehd, H. M. & Seiffert, A. E. (2010). Looking at the center of the targets helps multiple object tracking. Journal of Vision, 10, 1–13.

Formato

application/pdf

Identificador

http://boris.unibe.ch/59335/1/Vater_Hossner_Periphere%20Wahrnehmung.pdf

Vater, Christian; Hossner, Ernst-Joachim (September 2014). Periphere Wahrnehmung beim Verfolgen mehrerer Objekte. In: Trainingsbedingte Veränderungen - Messung, Modellierung und Evidenzsicherung 10. Gemeinsames Symposium der dvs-Sektion Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft: Vol. 237 (p. 45). Hamburg: Feldhaus

doi:10.7892/boris.59335

urn:isbn:978-3-88020-614-4

Idioma(s)

eng

Publicador

Feldhaus

Relação

http://boris.unibe.ch/59335/

Direitos

info:eu-repo/semantics/restrictedAccess

Fonte

Vater, Christian; Hossner, Ernst-Joachim (September 2014). Periphere Wahrnehmung beim Verfolgen mehrerer Objekte. In: Trainingsbedingte Veränderungen - Messung, Modellierung und Evidenzsicherung 10. Gemeinsames Symposium der dvs-Sektion Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft: Vol. 237 (p. 45). Hamburg: Feldhaus

Palavras-Chave #790 Sports, games & entertainment
Tipo

info:eu-repo/semantics/conferenceObject

info:eu-repo/semantics/publishedVersion

PeerReviewed