Ein "Parlamentsheer" ohne "preußische Erbstücke"? Der zivil-militärische Konflikt um die Kaiserlichen Schutztruppen


Autoria(s): Bührer, Tanja
Data(s)

2012

Identificador

http://boris.unibe.ch/41160/1/mgzs.2012.0001.pdf

Bührer, Tanja (2012). Ein "Parlamentsheer" ohne "preußische Erbstücke"? Der zivil-militärische Konflikt um die Kaiserlichen Schutztruppen. Militärgeschichtliche Zeitschrift, 71(1), pp. 1-24. De Gruyter 10.1524/mgzs.2012.0001 <http://dx.doi.org/10.1524/mgzs.2012.0001>

doi:10.7892/boris.41160

info:doi:10.1524/mgzs.2012.0001

urn:issn:0026-3826 / 2193-2336

Idioma(s)

eng

deu

Publicador

De Gruyter

Relação

http://boris.unibe.ch/41160/

Direitos

info:eu-repo/semantics/openAccess

Fonte

Bührer, Tanja (2012). Ein "Parlamentsheer" ohne "preußische Erbstücke"? Der zivil-militärische Konflikt um die Kaiserlichen Schutztruppen. Militärgeschichtliche Zeitschrift, 71(1), pp. 1-24. De Gruyter 10.1524/mgzs.2012.0001 <http://dx.doi.org/10.1524/mgzs.2012.0001>

Palavras-Chave #900 History
Tipo

info:eu-repo/semantics/article

info:eu-repo/semantics/publishedVersion

PeerReviewed

Resumo

Die Kaiserlichen Schutztruppen waren im Unterschied zur Preußischen Armee und zur Marine der Kaiserlichen Kommandogewalt weitgehend entzogen. Dieser Bruch mit der konservativen Militärpolitik wurde dadurch ermöglicht, dass die politischen und militärischen Eliten in der Gründungsphase der Schutzgebiete und -truppen den absoluten Primat auf die kontinentale Sicherheit legten und ein ernsthaftes Engagement der etablierten Streitkräfte an der Peripherie entschieden ablehnten. Den Führungsspitzen der Armee und der Marine missfiel es aber grundsätzlich, dass die leitenden Stellen der zivilen Kolonialbehörden militärische Kernkompetenzen ausübten. Durch die ganze Institutionsgeschichte der Schutztruppe hindurch sollten sie daher in einem Konflikt mit den Kolonialbehörden über die konstitutionelle Stellung dieser militärischen Formation stehen. Zwar blieb die zivile Kontrolle über das Militär in den Kolonien auf dem Papier erhalten, sie konnte in ausgeprägten Bedrohungslagen dem Druck der Militärs jedoch nicht standhalten. So ignorierte der Kommandeur der ostafrikanischen Schutztruppe, von Lettow-Vorbeck, alle verfassungsrechtlichen Hindernisse und übernahm die militärische Macht im Schutzgebiet. Obwohl es sich dabei letztlich um einen Militärputsch handelt, war Lettow-Vorbecks Handlungsweise zutiefst in der preußischen Militärtradition verankert und machte es möglich, dass der Kommandeur zum Kriegshelden wurde.

Formato

application/pdf