Zielinstruktionen, räumliche Quiet-Eye-Verankerung und Bewegungsparametrisierung: Hinweise auf einen Wirkmechanismus

Die motorikwissenschaftliche Befundlage zum sogenannten „Quiet Eye“ weist darauf hin, dass hohe sportmotorische Leistungen, insbesondere in Präzisionsaufgaben, mit einer langen finalen Fixation vor der Bewegungsentfaltung einhergehen. Ein Mechanismus, der diesen Zusammenhang aus einer kognitionspsychologischen Perspektive erklären könnte, ist die Optimierung von Informationsverarbeitungsprozessen der Bewegungsparametrisierung. Diese Annahme wurde durch eine experimentelle Manipulation von Zielinstruktionen in einer Ballwurfaufgabe untersucht. Zum einen zeigen die Ergebnisse, dass sich die räumliche Verankerung des Quiet Eye in Abhängigkeit der variierten Aufgabenziele verändert; zum anderen deuten die Befunde darauf hin, dass sich Veränderungen der Verankerung im Bewegungsresultat niederschlagen. Damit wird ein kognitiver Wirkmechanismus plausibilisiert, nach dem die Bewegungsgenauigkeit durch Zielinstruktion via räumliche Quiet-Eye-Verankerung bestimmt wird.

Evidence on the so-called Quiet-Eye phenomenon suggests that a long final fixation before movement initiation characterizes superior motor performance, especially in targeting tasks. Taking a cognitive approach to explain this relationship, it is suggested that prolonged Quiet Eye durations might optimize processes of movement parameterization. In the present study this suggestion was further investigated by experimentally manipulating the task aims in a ball-throwing task. Results show that the spatial anchoring of the QE is shifted as a function of the task aim. Furthermore, it is shown that throwing accuracy depends on the spatial an-choring of the QE. Taken together, these results provide further support for a cognitive ex-planation of performance benefits of a longer QE.