Der Kampf um den 19. März: Zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung um das Totengedenken der Algerienkriegsveteranen in Frankreich


Autoria(s): Renken, Frank
Data(s)

09/06/2004

Resumo

Der Beitrag behandelt die Entwicklung der geschichtspolitischen Auseinandersetzungen um den 19. März, den die 'Fédération Nationale des Anciens Combattants en Algérie, Maroc, Tunisie' ( FNACA) als führender Verband der französischen Algerienkriegsveteranen zum Totengedenktag für ihre zwischen 1954 und 1962 gefallenen Kameraden erklärt hat. Der 19. März 1962 steht als Tag des Waffenstillstandes zwischen der französischen Kolonialarmee und der algerischen Nationalen Befreiungsbewegung FLN ('Front de Libération Nationale') für den Frieden in Algerien. Ihm haftet zugleich der Geruch der Kapitulation vor den 'Rebellen' an, da er den Prozess einleitete, der zur Unabhängigkeit Algeriens führte. Die verschiedenen Regierungen der Fünften Republik weigerten sich beharrlich, den 19. März als Feiertag anzuerkennen, da er als Datum zur Aussöhnung der im Algerienkrieg zerrissenen Nation nicht geeignet sei. Stattdessen wurden die von der FNACA organisierten Gedenkaktivitäten seit den 1970er Jahren regelmäßig zur Zielscheibe polemischer Angriffe aus dem Lager jener rechten politischen Kräfte, die weiterhin das Erbe des französischen Kolonialismus in Algerien verteidigten.

Identificador

urn:nbn:de:0009-9-9507

http://www.zeitenblicke.de/2004/01/renken/index.html

Idioma(s)

ger

Fonte

zeitenblicke ; 3 (2004) , 1

Palavras-Chave #Frankreich #Algerien #Algerienkrieg