Altersabhängige Besonderheiten in der Entwicklung des Bedeutungsfeldes der binären Opposition von „Möglichkeit“ vs. „Unmöglichkeit“
Data(s) |
2010
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Resumo |
Die vorliegende Arbeit zum kindlichen Erwerb der binären Opposition von „Möglichkeit“ und „Unmöglichkeit“ und ihrer modalen Ausdrucksweisen im Russischen ist in ihrem praktischen Teil eine Einzelfall- und Langzeitstudie, die eine Ergänzung zu den bisher veröffentlichten, durchgehend eher experimentell und statistisch orientierten Forschungsarbeiten darstellen soll.rnÜber dreieinhalb Jahre hinweg wurde kontinuierlich Sprachmaterial eines Kindes sowie einiger ungefährer Altersgenossen und Spielkameraden aufgezeichnet, geordnet und ausgewertet. Zu Beginn des Untersuchungszeitraums war die Hauptprobandin dreieinhalb Jahre alt, zum Schluß sieben Jahre. Dieses Verfahren wurde bisher für das Russische noch nicht angewandt und wird im theoretischen Teil sorgfältig begründet.rnDas Sammeln für die Fragestellung relevanten sprachlichen Materials erfordert naturgemäß einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand, liefert dafür aber Daten, die eine Beeinflussung durch einen vorgegebenen Versuchsaufbau ausschließen, der natürlichen, spontanen Kommunikation entspringende Äußerungen festhalten und es ermöglichen, unprovozierte Interaktion, situationsbedingte Einflüsse, das Diskursverhalten der Probanden und ähnliche, individuelle Faktoren bei der Interpretation des Sprachmaterials in angemessener Weise zu berücksichtigen.rnUm die Fülle modaler Ausdrucksweisen sinnvoll zu strukturieren, konzentriert sich die Analyse auf die kindliche Verwendung von Modalverben und Prädikative als zentrale Mittel innerhalb des „Möglichkeitsfeldes“ und richtet den Fokus dabei auf das Verb moč’. Aus diesem Grunde wurde das theoretische Fundament, das der Arbeit zugrunde liegt, zu einem nicht geringen Teil aus dem Ansatz I.V. Šatunovskijs entwickelt, der die differenzierteste Analyse der zahlreichen Bedeutungsschattierungen des Verbs moč’ vorgelegt hat. Für besonders bedeutungsvoll für die vorliegende Arbeit erweist sich die Unterscheidung von kontrollierbarer und unkontrollierbarer Möglichkeit.rnIm Rahmen der Untersuchung ließen sich die grundlegenden Entwicklungstendenzen verfolgen. Dabei wurde nicht nur versucht nachzuvollziehen, in welcher Weise sich bei einem Kind das Fundament des Sprachgebrauchs in Gestalt eines allgemeinen „Zitatenschatzes“ formiert, sondern es gelang mitunter sogar, erste Fälle der Verwendung des einen oder anderen kommunikativen Fragments mit der Bedeutung von „Möglichkeit“ / „Unmöglichkeit“ oder erste Fälle der Konfrontation des Kindes mit einer neuen Situation, die eine solche Bedeutung verlangte, und sein Sprachverhalten in diesem Moment zu fixieren. The present linguistic thesis on children’s acquisition of the binary opposition of “possibility” and “impossibility” and related modal expressions in Russian is in its practical section a long-term individual case study designed to supplement earlier publications which have tended to be predominantly experimental and statistical in approach.rnThe analysis in this study is based on linguistic material extracted from the speech of one child and a number of peers continuously monitored over a period of 3.5 years. The main test person was 3.5 years old at the beginning of this period and 7 years at the end. This study is the first on Russian using this method, which is discussed in detail in the theoretical part of the thesis.rnThe collection of relevant linguistic material inevitably requires much time and effort but generates a database which is not influenced by experimental constraints and therefore contains statements resulting from natural, spontaneous communication. It enables due consideration to be made of unprovoked interaction, situational influences and the discourse behaviour of the test persons as well as other individual factors of significance in interpreting the linguistic material.rnIn order to structure the wealth of modal expressions effectively, the analysis concentrates on children’s use of modal verbs and predicatives as the main linguistic resources from the “field of possibility,” focussing in particular on the verb moč’. For this reason, the theoretical basis of the study is in no small measure a development of the approach of I.V. Šatunovskij, who has presented a highly differentiated analysis of the many tonalities of meaning of the verb moč’. His differentiation of controllable and non-controllable possibility is especially significant for the present study.rnIn the course of this study it has been possible to follow and identify fundamental tendencies in language development. The author has not only tried to understand how a child’s language base first takes shape in the form of a general “store of quotations” but in some cases has even succeeded in recording instances when a child first used a communicative fragment with the meaning of “possibility” / “impossibility” or when a child was first confronted with a new situation requiring the use of such a communicative fragment and how the child responded. |
Formato |
application/pdf |
Identificador |
urn:nbn:de:hebis:77-30498 |
Idioma(s) |
ger |
Publicador |
05: Philosophie und Philologie. 05: Philosophie und Philologie |
Direitos |
http://ubm.opus.hbz-nrw.de/doku/urheberrecht.php |
Palavras-Chave | #Russisch #Slavisitk #Modalität #Kindersprache #russian language, slavistics, modality, child's language #Language, Linguistics |
Tipo |
Thesis.Doctoral |