„When we are disciplined, we can learn very well“: Schüler und Disziplin an einem Jungeninternat in Nordghana /// Arbeitspapiere / Institut für Ethnologie und Afrikastudien ; 91


Autoria(s): Göpfert, Mirco
Data(s)

2008

Resumo

Diese Arbeit analysiert den Alltag in einem gymnasialen Jungeninternat in der Upper West Region in Ghana und setzt diese Analyse in eine anthropologische Perspektive zum Staat. Angeregt durch die Überlegungen von Michel Foucault zu Disziplinarmechanismen und „Technologien des Selbst“ steht die alltägliche Disziplinierung der Schüler im Mittelpunkt dieser Arbeit. Dabei wird Disziplin nicht als restriktiv, übergeordnet und allgegenwärtig gedacht, sondern als etwas, das die Schüler aktiv mitgestalten. Einerseits sind die Schüler der Nandom Secondary School Disziplinartechniken ausgesetzt, die sich auf die Kontrolle ihrer Körper beziehen: Sie werden vereinheitlicht, klassifiziert, hierarchisiert, überwacht, geprüft und bestraft. Andererseits sind die Schüler keine übermächtigten Objekte einer totalen Institution, sondern sie wirken kreativ mit beim Flechten des Netzes aus Kontrolle und Freiräumen in ihrer Schule: Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Lehrer; sie erkennen und nutzen Freiräume, deren Rahmen sie mit den Lehrern aushandeln. Auch ihr Selbst bekommen die Schüler nicht von den Lehrern einfach diktiert. Zwar wird ihnen durch das Bild des guten Schülers eine bestimmte Sicht auf sich selbst nahe gelegt, doch wie sie dieses Bild aufnehmen, ablehnen oder umdeuten liegt in ihren eigenen Händen.

This paper analyses the day-to-day life in a boys boarding school in the Upper West Region of Ghana and links this analysis to an anthropological perspective on the State. Inspired by Michel Foucault’s thoughts on discipline and “technologies of the self” the text focuses on the day-to-day disciplining of students. However, discipline is not thought of as a restrictive, top-down and all-encompassing phenomenon but rather as equally being shaped by the students. On the one hand, the students of Nandom Secondary School are confronted with disciplinary mechanisms aiming at the control of their bodies: Students are being normalised, classified, organised into a hierarchy, kept under surveillance, tested and punished. On the other hand, students are anything but subordinated objects of a total institution but rather actively participating in the interweaving of control and freedom in the school: They play an essential role in the control exercised over teachers and they detect and exploit freedoms – the limits of which they negotiate with the teachers. The students’ self, too, is not simply being imposed by the teachers’ and headmasters’ authority. Indeed, through the image of the “good student” they are strongly recommended a certain self-perception, but the extent to which students accept, reject or reinterpret this image lies with the students themselves.

Formato

application/pdf

Identificador

urn:nbn:de:hebis:77-17642

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2008/1764/

Idioma(s)

ger

Publicador

07: Geschichts- und Kulturwissenschaften. 07: Geschichts- und Kulturwissenschaften

Direitos

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Palavras-Chave #Disziplin, Technologien des Selbst, Schule, Foucault, Staat #discipline, technologies of the self, school, Foucault, state #Customs, etiquette, folklore
Tipo

MagisterThesis