Untersuchungen zum Sehen von bewegten Objekten beim Goldfisch (Carassius auratus)


Autoria(s): Gehres, Martin
Data(s)

2007

Resumo

In der vorliegenden Arbeit wurde das Objektbewegungssehen des Goldfischs betrachtet. Zuerst musste eine geeignete Methode gefunden werden, diese Form der Bewegungswahrnehmung untersuchen zu können, da bisherige Experimente zum Bewegungssehen beim Goldfisch ausschließlich mit Hilfe der optomotorischen Folgereaktion gemacht wurden. Anschließend sollte die Frage geklärt werden, ob das Objektbewegungssehen genau wie das Bewegungssehen einer Großfeldbewegung farbenblind ist und welcher Zapfentyp daran beteiligt ist. Die Verwendung eines Zufallpunktmusters zur Dressur auf ein bewegtes Objekt hat sich als äußert erfolgreich herausgestellt. Diese Methode hat den Vorteil, dass sich die Versuchstiere ausschließlich aufgrund der Bewegungsinformation orientieren können. In den Rot-Grün- und Blau-Grün-Transferversuchen zeigte sich, dass das Objektbewegungssehen beim Goldfisch farbenblind ist, aber erstaunlicherweise nicht vom L-Zapfen vermittelt wird, sondern wahrscheinlich vom M-Zapfen. Welchen Vorteil es haben könnte, dass für die verschiedenen Formen der Bewegungswahrnehmung verschiedene Eingänge benutzt werden, kann mit diesen Versuchen nicht geklärt werden. Farbenblindheit des Bewegungssehens scheint eine Eigenschaft visueller Systeme allgemein zu sein. Beim Menschen ist diese Frage im Moment noch nicht geklärt und wird weiterhin diskutiert, da es sowohl Experimente gibt, die zeigen, dass es farbenblind ist, als auch andere, die Hinweise darauf geben, dass es nicht farbenblind ist. Der Vorteil der Farbenblindheit eines bewegungsdetektierenden visuellen Systems zeigt sich auch in der Technik beim Maschinen Sehen. Hier wird ebenfalls auf Farbinformation verzichtet, was zum einen eine Datenreduktion mit sich bringt und zum anderen dazu führt, dass korrespondierende Bildpunkte leichter gefunden werden können. Diese werden benötigt, um Bewegungsvektoren zu bestimmen und letztlich Bewegung zu detektieren.

The motion detection of objects in goldfish was investigated in this work. The large field motion detection in goldfish can easily be examined using the optomotor response. This motion vision is based on the L-cone type and is therefore colour-blind. First, a functional method had to be created to study object motion detection. In initial experiments, it was found that goldfish did not discriminate between a moving and a stationary stimulus, obviously not paying attention to the cue “moving”. Therefore, random patterns were used in which the stimulus was visible only when moving. In decisive experiments, red-green random dot patterns and blue-green dot patterns were used. These experiments showed that the motion detection of objects in goldfish is colour-blind, too. Calculations of the cone excitation values revealed that the M-cone type is decisive and not the L-cone type. In comparison to machine vision the advantage of a colour-blind motion detection system is the reducing of data and the easy finding of corresponding points. These corresponding points are required to analyse motion vectors.

Formato

application/pdf

Identificador

urn:nbn:de:hebis:77-13385

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2007/1338/

Idioma(s)

ger

Publicador

10: Biologie. 10: Biologie

Direitos

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Palavras-Chave #Goldfisch, Farbenblind, Bewegungssehen, Dressurexperimente, Zufallspunktmuster #goldfish, colour-blind, motion detection, trainingsexperiments, random dot pattern #Life sciences
Tipo

Thesis.Doctoral