Muslime in Ruanda – von Marginalisierung zu Integration /// Arbeitspapiere / Institut für Ethnologie und Afrikastudien ; 74


Autoria(s): Klüsener, Rainer
Data(s)

2006

Resumo

Zwischen April und Juni 1994 wurden in dem kleinen zentralafrikanischen Land Ruanda ca. 800.000 Menschen ermordet worden. Die Mehrzahl der Opfer waren Tutsi, aber auch viele Hutu verloren ihr Leben. Nahezu jede internationale und nationale Organisation versagte im Angesicht des Ausmaßes der Tragödie. Auch die in Ruanda sehr einflussreiche katholische Kirche konnte oder wollte die Massaker nicht beenden. Einzig die in der ruandischen Geschichte bis zum Genozid immer marginalisierten Muslime verweigerten in der Mehrzahl eine Teilnahme an den Massakern. Warum es zu diesem Verhalten kam, steht als Ausgangsfrage zu Beginn der Untersuchung. Im Folgenden gliedert sich die Arbeit in drei Teile – Geschichte des Islam bis 1994, Verhalten der Muslime im Völkermord von 1994 und die Veränderungen in den zehn Jahren nach dem Genozid. Die Arbeit, welche sich auf die Ergebnisse einer zweimonatigen Feldforschung und einige ältere Arbeiten zum Thema stützt, macht deutlich, dass die Geschichte der ruandischen Muslime bis 1994 durch eine kontinuierliche Marginalisierung gekennzeichnet war. Als nach dem Völkermord das außergewöhnliche Verhalten der ruandischen Muslime langsam deutlich wurde, änderte sich bei vielen Menschen und auch bei offiziellen Stellen auch die Einstellung gegenüber Muslimen.

Between April and June 1994 more than 800.000 people lost their lives in the small central african country of Rwanda. The majority of them were Tutsi but also a large number of Hutu were killed. Nearly every international and domestic institution failed the Rwandan people. Even the very influential and strong position of the Catholic Church in Rwanda was not able or in some cases did not want to stopp the killings. But one community stood out, both for its courage in protecting Tutsi and its refusal to draw a distinction between population groups: Rwandan Muslims. This paper tries to explain, how such a behaviour was possible. It is divided into three parts – the history of Islam in Rwanda, Muslims actions during the genocide of 1994 and the changes in the last ten years. The work is mainly based on the results of a two-month fieldwork in Rwanda and some older studies. It shows, that the history of Muslims in Rwanda was marked by a permant marginalisation. Not until the positive and remarkable role of the Muslim community went into the mind of the Rwandan society, this attitude changed.

Formato

application/pdf

Identificador

urn:nbn:de:hebis:77-11929

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2007/1192/

Idioma(s)

ger

Publicador

07: Geschichts- und Kulturwissenschaften. 07: Geschichts- und Kulturwissenschaften

Direitos

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/doku/urheberrecht.php

Palavras-Chave #Islam, Ruanda, Genozid, Marginalisierung, Integration #Customs, etiquette, folklore
Tipo

MagisterThesis