Der Einfluss von daily hassles auf Aspekte der Arbeitssituation im internationalen Vergleich


Autoria(s): Schneider, Peter
Data(s)

2005

Resumo

Die Literatur zu Arbeitszufriedenheit zeigt, dass die Bedeutung verschiedener Komponenten der Arbeitszufriedenheit zwischen einzelnen Kulturkreisen schwankt. Um diese unterschiedlichen Befunde zu erklären, bietet die "Affective Events Theory" einen Erklärungsrahmen an, der den Einfluss affektiver Erlebnisse auf verschiedene Einstellungskomponenten abbildet. Diese Studie hatte zum Ziel, bei Beschäftigten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, den Einfluss von "daily hassles" auf Empfindungen und verschiedene Komponenten der Arbeitszufriedenheit zu untersuchen. Da sich bei Mitgliedern independenter und interdependenter Kulturen verschiedene Interpretationen der gleichen Situationen finden, die anschließend zu unterschiedlichen affektiven und kognitive Reaktionen führen, wurden insgesamt 244 Beschäftigte aus Deutschland (independent) und Japan (interdependent) befragt. Sie erinnerten selbst erlebte, berufliche "daily hassles" hinsichtlich der kognitiven Dimensionen "Verursacher" und "Kontrollierbarkeit" und gaben ihre Reaktionen auf Fragebögen an. Allgemeine Arbeitszufriedenheit wurde als Konstrukt konzipiert, das aus einer affektiven und einer kognitiven Komponente besteht. Es wurde vermutet, dass die Befragten abhängig vom kulturellen Hintergrund und der kognitiven Struktur der "daily hassles" unterschiedliche Empfindungen zeigen, die die affektiven und kognitiven Komponenten der Arbeitszufriedenheit unterschiedlich beeinflussen. Zudem wurde angenommen, dass allgemeine Arbeitszufriedenheit im jeweiligen Kulturkreis durch diese beiden Komponenten unterschiedlich stark beeinflusst wird. Die Ergebnisse der Regressionsanalysen eines grafischen Kettenmodells konnten diese Annahmen zum großen Teil bestätigen: in independenten Kulturkreisen erweist sich allgemeine Arbeitszufriedenheit als ein aus zwei Komponenten bestehendes Konstrukt mit einer kognitiven und einer affektiven Komponente; in interdependenten Kulturen hingegen entspricht allgemeine Arbeitszufriedenheit vornehmlich einer affektiven Komponente. Es zeigte sich, dass die affektive Komponente in beiden Kulturkreisen durch unterschiedliche Empfindungen beeinflusst wird. Auf den ersten Blick gleiche, berufliche Ereignisse werden abhängig vom kulturellen Hintergrund unterschiedlich interpretiert und lösen differierende Empfindungen aus. Diese beeinflussen ihrerseits verschiedene Komponenten der Arbeitszufriedenheit unterschiedlich. Entgegen dem aktuellen Stand der Literatur spiegeln Angaben zu allgemeiner Arbeitszufriedenheit somit nicht ein universell einheitliches (kognitives) Phänomen wider sondern sind abhängig vom kulturellen Hintergrund unterschiedlich stark affektiv besetzt.

Literature of work satisfaction indicates differences in the importance of certain categories of work satisfaction between different cultures. To interpret these dissimilarities, "Affective Events Theory" offers an explanatory framework by sketching a path of causations of affective experiences and their influence on attitudinal components. This study investigated how the cognitive attribution of "daily hassles" effects affective experiences and work satisfaction in employees with different cultural backgrounds. Since members of independent and interdependent cultures interpret the same situations differently what causes varying affective and cognitive reactions, the study relied on two samples of 244 employees from Germany (independent) and Japan (interdependent). They remembered work related "daily hassles" according to the cognitive components "locus of causation" and "controllability" and stated their reactions on questionnaires. In the study overall work satisfaction consists of an affective and a cognitive dimension. Based on the cultural background and therefore the cognitive structure of the "daily hassles" it was assumed, that the sample showed varying affective reactions which influence the two components of work satisfaction differently. In addition these two components should affect overall work satisfaction differently according to the cultural background. The results of a graphical chain model supported our assumptions to a great degree. In independent cultures work satisfaction has to be seen as a construct consisting of two components: a cognitive and an affective component. In interdependent cultures on the other hand overall work satisfaction is almost similar to the affective component. In both cultures the affective component of work satisfaction is influenced by different affective reactions. The results show, that depending on the cultural background, situations which seem almost similar at first sight are interpreted differently and cause different affects. They themselves have different impacts on the subsequent components of work satisfaction. Overall work satisfaction therefore is not a universal (cognitive) phenomenon but depends on the cultural background and is differently saturated with affects.

Formato

application/pdf

Identificador

urn:nbn:de:hebis:77-10339

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2006/1033/

Idioma(s)

ger

Publicador

02: Sozialwissenschaften, Medien und Sport. 02: Sozialwissenschaften, Medien und Sport

Direitos

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/doku/urheberrecht.php

Palavras-Chave #globale Arbeitszufriedenheit, affektive Arbeitszufriedenheit, kognitive Arbeitszufriedenheit, selbst gesteuerte Situationsgestaltung, #global job satisfaction, affective job satisfaction, cognitive job satisfaction, self-governed construction of job situation #Psychology
Tipo

Thesis.Doctoral